Per Notkaiserschnitt in letzter Minute

Baby aus Mutterleib einer getöteten Frau gerettet

Diese Ärzte vollbringen Wunder…
Das kleine Mädchen heißt jetzt Sabreen, wie seine Mama. Doch seine Familie gibt es nicht mehr. Die Ärzte in Gaza gaben die Hoffnung nicht auf und brachten das Baby noch in letzter Minute per Notkaiserschnitt auf die Welt.

Familie des Mädchens durch israelische Luftangriffe getötet

Es ist kein leichter Start für die Kleine aus Gaza: Ihre Mama Sabreen, ihr Papa Shoukri und ihre Schwester Malak sind weg – laut Agenturmeldung durch israelische Luftangriffe in der Nacht auf Sonntag im Haus der Familie Jouda getötet. Nur sie hat im Mutterleib überlebt und es als Frühchen zur Welt geschafft.

Sabreen Jouda soll in der 30. Schwangerschaftswoche gewesen sein, wie die BBC berichtet. Beim Angriff soll die Frau infolge schwerer Kopfverletzungen gestorben sein. Notärzte brachten sie sofort in eine nahegelegene Klinik, um das Baby noch zu retten – mit Erfolg.

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Frühchen Sabreen kam mit Atemproblemen zur Welt

Die Ärzte klopften Sabreen sanft auf die Brust, um ihr Luft in die Lungen zu pumpen. „Sie wurde mit schwerer Atemnot geboren“, sagte Dr. Mohammed Salameh, Leiter der Neugeborenen-Notfallstation im Emirati Hospital in Rafah. Dort liegt Sabreen seit Sonntag in einem Brutkasten. Sie wiegt nur 1,4 Kilogramm. „Wir können sagen, dass es bei ihrem Gesundheitszustand einige Fortschritte gibt, aber die Situation ist immer noch gefährdet“, sagte Salameh. Das neugeborene Mädchen muss voraussichtlich noch bis zu vier Wochen im Krankenhaus bleiben.

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Die Großeltern von Sabreen wollen sich um das Waisenkind kümmern. „Sie ist die Tochter meines lieben Sohnes. Sie ist meine Liebe, meine Seele. Sie ist eine Erinnerung an ihren Vater“, sagte Ahalam al-Kurdi, ihre Großmutter väterlicherseits. Ihr Sohn und seine Familie habe nichts mit dem Terrorismus der Hamas zu tun.

Mehr als 34.000 Palästinenser sind seit Beginn des Krieges in Gaza ums Leben gekommen. Bei zwei Dritteln der Getöteten handelte es sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums um Kinder und Frauen. (gsc)