Vater läuft Marathon für seine drei getöteten Kinder
„Sie hatten ein kurzes Leben, aber sie hatten ein gutes Leben“
Laufen gegen die Trauer.
Patrick Clancy hat Entsetzliches erlebt: seine drei kleinen Kinder sind tot, umgebracht von ihrer eigenen Mutter. Für seine Kinder kann er nichts mehr tun, für andere schon. Jetzt läuft Clancy den Boston-Marathon und sammelt damit 72.000 Euro für das Kinderkranhaus der Stadt. „In Erinnerung an Cora, Dawson & Callan. Jede Meile, jeden Tag“, schreibt er auf sein Laufshirt.
„Ich liebe meine Kinder, sie sind wundervolle Menschen“

Die Erinnerung an seine geliebten Kinder begleiten ihn auf seinen 40 Kilometern durch die Metropole des US-Bundesstaates Massachusetts, Clancy trägt Armbändchen und Schleifen, die seiner fünfjährige Tochter Cora und seinen Söhne Callan (7 Monate) und Dawson (3) gehörten. Als er ins Ziel kommt, weint er.
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„Ich liebe meine Kinder, sie sind wundervolle Menschen“, sagt er dem US-Sender WCVB. „Alle haben sie geliebt. Sie hatten ein kurzes Leben – aber sie hatten ein gutes Leben.“ Die Kinder seien seine Motivation gewesen, so Clancy. Seinen Marathonlauf bezeichnet er als „therapeutisch.“ Viele Zuschauer am Wegesrand erkennen ihn, klatschen und feuern ihn an.
Darum sammelt er Spenden für das Boston Children's Hospital

Dem Portal „Boston.com“ verrät der 33-Jährige, weshalb er seinen Marathon mit einem Spendenaufruf zugunsten des Kinderkrankenhauses verbunden hat. Während Cora und Dawson im Januar 2023 beim Angriff ihrer Mutter ums Leben kommen, überlebt der kleine Callan schwer verletzt und wird ins Boston Children's Hospital gebracht. Auch wenn er wenige Tage danach stirbt, ist Clancy den Menschen im Krankenhaus zutiefst dankbar.
„Callan verbrachte seine letzten Momente in meinen Armen, bevor er im Boston Children's Hospital starb“, schreibt der Vater in seinem Spendenaufruf. Das „Mitgefühl und die Professionalität“ der Ärzte und Krankenschwestern auf der Intensivstation hätten ihn „überwältigt“, so Clancy weiter. „Sie haben mir etwas mehr Zeit mit meinem Jungen gegeben und dafür werde ich für immer dankbar sein.“
„Ich vergebe meiner Frau“
Das Schicksal der Familie und der Tod der Kinder hatten weit über die USA hinaus Entsetzen und Anteilnahme hervorgerufen. Clancys Frau Lindsay soll ihre Kinder erwürgt haben, ehe sie versuchte, sich selbst zu töten. Sie soll zum Tatzeit unter einer Wochenbett-Depression gelitten haben. Derzeit befindet sie sich in psychiatrischer Behandlung.
Ende Mai soll ihr der Prozess gemacht werden. Ihr Mann sagte erklärt bei WCVB: „Ich sagte, ich vergebe meiner Frau, und das tue ich auch. Ich belasse es einfach dabei.“
Hilfe bei Suizidgedanken
Haben Sie suizidale Gedanken oder haben Sie diese bei einem Angehörigen/Bekannten festgestellt? Hilfe bietet die Telefonseelsorge: Anonyme Beratung erhält man rund um die Uhr unter den kostenlosen Nummern 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter http://www.telefonseelsorge.de.