Kalifornierin will endlich Antworten
Brooke (37) klagt an: Fruchtbarkeitsklinik hat mir tote Embryonen implantiert

Sie sehnen sich so sehr nach einem Kind.
Eine Fruchtbarkeitsklinik in Kalifornien soll mehreren Frauen tote Embryonen implantiert haben. Neun Paare verklagen die Klinik jetzt.
In-vitro-Fertilisation macht Paar Hoffnung
Die moderne Medizin macht Brooke Berger (37) und ihrem Ehemann Bennett Hardy (33) Hoffnung. Doch sie stellt das Paar auch vor eine Zerreißprobe. Für den Traum von einer eigenen Familie setzen sie auf die In-vitro-Fertilisation (IVF), eine künstliche Befruchtung. Dabei werden Eizellen im Labor mit Spermien befruchtet und ein oder mehrere Embryonen in die Gebärmutter eingesetzt.
Bei den ersten fünf Embryonen scheitert der Versuch. Nach der ersten dieser Befruchtungen erleidet Brooke Berger im Sommer 2022 eine Eileiterschwangerschaft. Ärzte entfernen ihr den Eileiter. „Es war schrecklich“, sagt sie dem Magazin People. Aber das Paar gibt nicht auf, zwei Embryonen sind übrig. „Wir waren froh, dass wir weitermachen konnten.“
Paar lässt zwei Embryonen gleichzeitig implantieren
Im Juli 2023 zieht das Paar nach Orange County in Kalifornien. Brooke und Bennet lassen die beiden verbleibenden eingefrorenen Embryonen zu einem neuen Arzt schicken. Er arbeitet mit Ovation Fertility zusammen, einem Labor in Newport Beach. Um die Chancen zu erhöhen, lässt das Paar beide Embryonen gleichzeitig implantieren.
„Man macht sich große Hoffnungen“, sagt die 37-Jährige. Am 25. Januar werden die Embryonen aufgetaut und implantiert. Doch einen Monat später erfahren sie etwas Schreckliches.
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Ätzendes Mittel soll Embryonen getötet haben
Mit weiteren acht Paaren haben Berger und Hardy am Dienstag eine Klage gegen Ovation Fertility eingereicht, die People vorliegt. Darin heißt es, die Klinik habe ihre Embryonen zerstört. Ein Labor-Embryologe soll fälschlicherweise Wasserstoffperoxid oder ein anderes ätzendes Mittel in einem Inkubator verwendet haben: Eigentlich wäre eine sterile Lösung wie destilliertes Wasser erforderlich gewesen. Die Embryonen seien dadurch „sofort abgetötet“ worden, heißt es in der Klage.
Die Vorwürfe gehen noch weiter. Nicht nur, dass die Klinik die Embryonen „rücksichtslos und unrechtmäßig dem Gift ausgesetzt“ haben soll: Die Einrichtung habe wissentlich „die toten Embryonen den angehenden Müttern“ implantiert. Anschließend soll Ovation Fertility versucht haben, alles zu vertuschen, was „das Leid der neun kalifornischen Paare noch verschlimmerte“.
Fruchtbarkeitsklinik gesteht Fehler ein

„Wir hatten gar keine Chance“, sagt Berger dem Magazin. „Wir haben herausgefunden, dass wir alles umsonst durchgemacht haben. Es hat uns das Herz gebrochen.“
Ovation Fertility spricht auf People-Anfrage von einem „Einzelfall im Zusammenhang mit einem unbeabsichtigten Fehler eines Labortechnikers“. Nur eine sehr kleine Anzahl von Patienten sei betroffen gewesen. Mit diesen stehe man in engem Kontakt.
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Kalifornien: Paar gibt Kinderwunsch nicht auf
Trotz des Rückschlags wollen Brooke Berger und Bennett Hardy nicht aufgeben. Auch wenn der Weg lang ist und die 37-Jährige Medikamente und Injektionen benötigt. „Wenn wir eine Familie gründen wollen, müssen wir uns enorm anstrengen“, sagt sie. Dafür müsse sie ihren Körper erneut einem Risiko auszusetzen. Aber: „Ich werde es weiter versuchen.“ (bst)