Hat sie nicht richtig aufgepasst?

Pitbulls töten kleinen Francesco (13 Monate) – jetzt wird gegen die Mutter ermittelt!

Zwei Pitbulls töteten den kleinen Francesco.
Zwei Pitbulls töteten den kleinen Francesco. (Symbolbild)
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Sie bissen einfach zu!
Plötzlich kommen zwei Pitbulls vom Nachbargrundstück gestürmt. Sie stürzen sich auf einen 13 Monate alten Jungen, reißen ihn aus den Armen seines Onkels, töten ihn. Jetzt ermittelt die Polizei gegen mehrere Menschen – auch gegen die Mutter!

Hunde greifen blitzschnell an

Haben Besitzer, Aufpasser, Mutter und Onkel nicht gut genug auf die Hunde aufgepasst – und tragen somit Schuld an dem furchtbaren Vorfall? Diese Frage stellt sich jetzt die Polizei im süditalienischen Salerno. In der Kleinstadt Eboli bissen die beiden Hunde den Jungen tot. Mutter und Onkel versuchten noch, ihn zu retten – vergeblich. Dieser 22. April wird zu Francescos Todestag. Die Rettungskräfte können nur noch seinen Tod feststellen. Die Mutter wurde bei dem Vorfall leicht verletzt.

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Nun stellt sich die ganze Gemeinde die Frage: Wie konnte es dazu kommen? Die Hunde gehören einem Paar, das im Nachbarhaus in der zweiten Etage wohnt. An diesem Tag sind sie in Obhut der Nachbarin aus der ersten Etage – eine Freundin der Familie. Die Tiere sollen vorher nie auffällig gewesen sein. Eine Tante erklärt später dem italienischen Fernsehsender Rai: „Meine Schwester ist geschockt. Sie hat mir erzählt, dass die Hunde blitzschnell angegriffen haben.“

Im Video: Junge kämpft sich nach Pitbull-Attacke zurück

Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung

Eine mögliche Erklärung für die furchtbare Attacke: Die Hunde könnten den kleinen Francesco nicht gekannt haben, spekuliert die Tante. Der Rest der Familie habe die Tiere bereits gekannt. Sie hätten „nie komisch reagiert, wenn sie uns trafen“, erzählt sie dem Sender. „Meine Schwester ist erst am Vorabend angekommen und hat dort geschlafen.“ Am Morgen sei dann das „Undenkbare“ passiert, sagt sie zu Rai.

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Die Polizei ermittelt nun gegen die Besitzer der Hunde, die Freundin, die Mutter und auch den Onkel wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und wegen „Vernachlässigung der Tierpflege“. Dieses Gesetz besagt, dass der, der gefährliche Tiere nicht angemessen bewacht oder sie in Obhut einer unerfahrenen Person gibt, mit einem Bußgeld von bis zu 258 Euro bestraft wird. Auf fahrlässige Tötung stehen in Italien bis zu fünf Jahre Haft. Ob es aber überhaupt zu einer Anklage kommt, steht noch nicht fest. Die Hunde befinden sich mittlerweile in einem Tierheim in Caserta, rund 100 Kilometer von Eboli entfernt. (eon)