Von Hühnersuppe bis KnutschenKlassiker und Geheimtipps: Die besten Tipps für ein starkes Immunsystem

Young couple lying on their bed and kissing.
Ein inniger Kuss ist nicht nur wunderschön - er gibt uns auch Immun-Power.
Getty Images/iStockphoto, LuminaStock

Starke Abwehrkräfte wollen wir alle – das gilt nicht erst seit Corona. Sie sind zwar keine Garantie dafür, niemals krank zu werden, aber die Voraussetzung für unseren Körper, mit Viren und Bakterien so gut wie möglich fertig zu werden. Was können wir also tun, um ihn dabei tatkräftig zu unterstützen? Da gibt es viele Möglichkeiten – und das Schöne: Viele davon haben mit Spaß zu tun!

Die Klassiker: Frische Luft und Co.

nette junge Frau schlafend im Bett
Falls Sie beim nächsten Nickerchen ein schlechtes Gewissen haben: Denken Sie an Ihr Immunsystem!

„Viele wollen es nicht hören, aber es ist tatsächlich so einfach: Ernähren Sie sich ausgewogen, rauchen Sie nicht, und vor allem: Schlafen Sie viel!“, erklärt Allgemeinmediziner Dr. Specht. Fehlender Schlaf nimmt dabei tatsächlich mehr Einfluss auf das Erkältungsrisiko als die Faktoren Alter, Ernährung, Stress und Rauchen. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Carnegie Mellon Uinversität in Pittsburgh (USA).

Die meisten denken zuerst an Vitamin C, wenn es um Abwehrkräfte geht. Zu Recht, denn es ist maßgeblich an wichtigen Stoffwechselvorgängen beteiligt und kann vom Körper nicht selbst produziert werden. Pillen einwerfen ist aber nicht nötig: Klassische Lieferanten sind Zitrusfrüchte, aber auch andere Lebensmittel sind echte Vitamin-C-Bomben, darunter Kartoffeln, Brokkoli, rote Paprika, Rosenkohl oder Hagebutten.

Bewegung an der frischen Luft gehört ebenfalls zu den immer wiederkehrenden Immun-Ratschlägen. Und das aus gutem Grund: Zum einen wird der Kreislauf angekurbelt und der Körper kommt besser mit Warm-Kalt-Wechseln zurecht, zum anderen brauchen wir das Sonnenlicht, um Vitamin D zu produzieren, das ebenfalls eine wichtige Rolle für unser Immunsystem spielt. „Möglichst oft rausgehen, auch an bedeckten Tagen. Denn auch dann ist die Vitamin-D-Produktion immer noch gut. Man muss zwar nicht nackig rumlaufen, Unterarm und Kopf sollten allerdings schon frei sein“, so der Rat von Dr. Specht.

Eine weiterer wichtiger Stoff ist Zink. Der ist zum Beispiel in selbstgemachter Hühnersuppe reichlich vorhanden – bei Erkältungen das Hausmittel schlechthin. Der Dampf befeuchtet außerdem trockene und gereizte Schleimhäute.

Bitterstoffe

Besonders förderlich für bessere Abwehrkräfte sind bitterstoffhaltige Gemüse und Kräuter. Dazu zählen beispielsweise Grapefruit, Rucola, Chicorée, Fenchel, Rosenkohl, Endivie, Wirsing und Artischocke. Sie unterstützen die Leber bei der Stoffwechselarbeit. So können Giftstoffe und Krankheitserreger schneller aus dem Blut gefiltert und eine bestehende Erkältung bekämpft werden. Ernährungsspezialist Dr. Dr. Jörn Klasen vom Medizinicum Hamburg erklärt: „Wir haben auf allen Schleimhäuten Rezeptoren für sie. Sogar Asthma kann man mit Bitterstoffen behandeln“. Wer diese Lebensmittel nicht mag, kann es mit speziellen Sprays versuchen.

Lese-Tipp: Immunpower im Alter: So viel Sport reicht bereits aus!

Fermentierte Lebensmittel

Sauerkraut ist nicht nur lecker, sondern auch ein Immunkräfte-Booster.
Darius Dzinnik - Fotolia, {Ihr Name}

Eine gesunde Darmflora ist für ein starkes Immunsystem unabdinglich. Ernährungsspezialistin Dr. Friederike Feil erklärt: „Dieses sogenannte Darmikrobiom arbeitet als Trainer Ihres Immunsystems, welches sich zu über 70 Prozent in Ihrem Darm befindet! Ist das Darmikrobiom stark, haben Sie eine besonders große Vielfalt an Darmbakterien – Ihr Immunsystem wird also gut trainiert.“ Fermentierte Lebensmittel tragen mit ihren natürlichen Enzymen dazu einen wichtigen Teil bei. Dazu gehören etwa Sauerkraut, Kimchi, Naturjoghurt, Apfelessig oder Sauerteigbrot.

Eier, Cistus und Bierhefe

Graubehaarte Zistrose, Graubehaarte Cistrose, Kretische Zistrose (Cistus creticus), selbstgemachter Zistrosentee, Kroatien | Pink Rock-Rose, Hoary Rock-Rose, hairy rockrose, rock rose, rock-rose, Grey-haired Rockrose, Cretan rockrose (Cistus creticus), collected rock-rose in a bowl, Croatia
Tee aus der Zistrose, auch Cistus genannt.
F. Hecker, picture alliance

Kennen Sie Cistus? Die Heilpflanze gibt es in Tee- oder Bonbonform in der Apotheke. „Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe hüllen Viren ein und sorgen sozusagen dafür, dass sie den Menschen nicht erreichen können“, erklärt Ernährungsmediziner Dr. Sven-David Müller ihren Immunbooster-Effekt.

Auch Bierhefe, mit ca. zwei Euro „das preiswerteste Nahrungsergänzungsmittel überhaupt“, kann die Abwehrkräfte unterstützen – denn darin stecken Biotin für Haut, Haare und Nägel, aber auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Selen. Einfach täglich drei bis fünf Teelöffel der Flocken in Müsli, Smoothie oder Salat rühren.

Ein weiterer Tipp des Ernährungsexperten: „Es gibt auf der Erde kein besseres und vollwertigeres Lebensmittel als das Hühnerei“. Ein Ei pro Tag deckt demnach einen Großteil unseres Tagesbedarfs an Zink und Eisen und liefert Vitamin B, D und B12.

Welche Lebensmittel noch gut fürs Immunsystem sind, können Sie hier nachlesen.

Umarmen und Küssen

Der wohl schönste Immunbooster: Küssen lässt unseren Puls und unsere Körpertemperatur steigen. Unser Stoffwechsel und unsere Blutzirkulation werden angekurbelt, das Immunsystem läuft auf Hochtouren. Dazu überfluten uns Glückshormone wie Serotonin, Adrenalin und Endorphine. Wer viel knutscht, fühlt sich gesünder. Es wirkt außerdem wie eine Art Schluckimpfung: Bei einem innigen Kuss werden in zehn Sekunden um die 80 Millionen Bakterien ausgetauscht.

Ebenfalls gut für uns sind lange Umarmungen, denn dabei werden Serotonin, Dopamin und das Kuschelhormon Ocytocin ausgeschüttet. Es reduziert Angst und Stress – und schafft damit nachweislich gute Voraussetzungen für ein starkes Immunsystem. (rka)

Lese-Tipp: Sommererkältung? So beugen Sie vor!

custom-no-tagger?type=campaignInformation&id=GSK_ContSpec_rtl_0722_jira988&gdpr_applies={1}&gdpr_consent=${GDPR_CONSENT_92}