Gefährliche Ernte in der Ukraine

Mit Drahtseil und Erdloch: Wie Bauer Vitali seine Felder von Bombenresten befreit

Lebensgefährliches Arbeiten auf ukrainischen Getreidefeldern!
Bauern müssen dutzende Raketen und Granaten räumen, bevor sie überhaupt an eine Ernte denken können. Die Zeit drängt immer mehr - bald steht die wichtige Ernte an. RTL zeigt einen exklusiven Einblick.

Ernte von Feldern der Ukraine sehr gefragt

Bauer Vitali (links) und sein Kumpel Andrej (rechts) mit dem letzten Blindgänger, den sie aus einem Getreidefeld gezogen haben.
Bauer Vitali (links) und sein Kumpel Andrej (rechts) mit dem letzten Blindgänger, den sie aus einem Getreidefeld gezogen haben.
privat, RTL

Wir begleiten Bauer Vitali einen Tag auf seinem Getreidefeld. Der Ukrainer kämpft gerade um seine Existenz. Er braucht dringend Geld, um über die Runden zu kommen. Außerdem warten viele sehnsüchtig auf seine Ernte. Die Ukrainer brauchen dringend etwas zu essen. Sein Weizen ist aber auch außerhalb der Landesgrenzen gefragt. Ukrainisches Getreide versorgt gefühlt die halbe Welt. Immerhin kommen bisher zwölf Prozent des weltweit erzeugten Weizens aus der Ukraine.

Doch statt goldenes Korn mit dem Mähdrescher zu ernten, kämpft der Bauer mit den traurigen Schattenseiten des Kriegs. Dutzende Blindgänger liegen auf seinem Feld. Die fehlgeschlagenen Raketen und Granaten zählt er schon gar nicht mehr. Sie zwingen ihn eher zu einem waghalsigen Unterfangen.

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Laienhafte Räumung mit Traktor, Kumpel und Drahtseil

Mit seinem Kumpel Andrej, einem Drahtseil und einem Traktor zieht er Bombenreste aus der Erde. Wenn deutsche Kampfmittelräumer das sehen, würden sich bei ihnen wohl die Nackenhaare aufstellen. Doch Vitali hat keine andere Möglichkeit. Er muss seine Ernte voranbringen. Zwar sind explosiven Teile an den Blindgängern von der ukrainischen Armee abgesprengt worden, doch es gibt keine Sicherheit, dass nicht doch was durch die Luft fliegt.

Wir haben Vitali gefragt, ob er nicht Angst hat und woher er Kenntnisse über die gefährlichen Kriegsreste hat: ,,Internet, Internet und Erfahrungswerte. Wenn nichts passiert, können wir halt so weitermachen‘‘, entgegnet der Bauer im RTL-Interview.

Bauer Vitali sehnt sich nach Normalität

Die gesammelten Geschosse legt Andrej in ein ausgegrabenes Erdloch. Es ist ein provisorisches Sammellager. Wenn das Lager voll ist, wollen professionelle Kampfmittelexperten kommen. Die sprengen die Reste dann kontrolliert in die Luft. Es soll ein letzter großer Knall werden. Dann will er endlich wieder als ganz normaler ukrainischer Bauer arbeiten und ohne Sorge seinen Weizen ernten. (uhi)

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