Fischer findet totes Kind in einem Rucksack Babyleiche auf Felsen gefunden - die Mutter ist erst 13

Caminiti
Ein ganzer Ort ist schockiert von der Tragödie, die sich an diesen Felsen abgespielt hat

Nichts an diesem Bild lässt erahnen, was für eine entsetzliche Tragödie sich hier abgespielt hat.
Weiße Blumen am Geländer, Boote auf dem Wasser, im Hintergrund das Meer. Eine Postkartenidylle. Sie trügt. In der italienischen Kleinstadt Villa San Giovanni wird die Leiche eines Babys entdeckt. Abgelegt in einem Rucksack, die Nabelschnur nicht abgetrennt. Schnell finden Polizisten die Mutter des toten Mädchens.

Mutter der 13-Jährigen könnte bei der Geburt geholfen haben

Die Ermittler entdecken Erschütterndes: Die Mutter ist selbst noch ein Kind, gerade mal 13 Jahre alt. Jetzt liegt sie mit schweren Vergiftungen im Krankenhaus, berichtet der Sender Rai.

Der Fall wird am vergangenen Sonntag bekannt, als ein Fischer den Rucksack mit der Babyleiche findet und die Polizei alarmiert. Dank der schnellen Ermittlungen wird die Mutter zwei Tage später gefunden. Sie hat eine Septikämie, eine gravierende Allgemeininfektion, wohl Folge der Geburt.

Wie die Behörden mitteilen, werden die Ermittlungen unter größtmöglicher Vertraulichkeit durchgeführt. Aus diesem Grund sind derzeit auch nur wenige Details bekannt.

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13-Jährige stammt aus schwierigen Verhältnissen

Laut Rai stamme die 13-Jährige aus schwierigen Verhältnissen. Möglicherweise sei sie von Verbrechern zur Prostitution gezwungen worden. Sie soll zudem unter kognitiven Störungen leiden. Ob sie ihr Baby lebend zur Welt brachte oder es nach der Geburt getötet wurde, sei bisher unklar. Klarheit solle eine Autopsie der Leiche bringen, so der Sender.

Weiter heißt es, dass das Mädchen zur Schule ging. Jetzt solle geklärt werden, ob der Schule oder den Behörden die Schwangerschaft der 13-Jährigen bekannt gewesen sei. Eine zentrale Rolle bei den Ermittlungen komme der Mutter des Mädchens zu. Da unwahrscheinlich sei, dass die 13-Jährige ihr Kind ohne Hilfe bekommen habe, stelle sich die Frage, wer ihr geholfen haben könnte.

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Bürgermeisterin findet rührende Worte

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Facebook-Post der Bürgermeisterin (Screenshot)

Anteilnahme und Entsetzen über die Tragödie sind groß in Italien. Bürgermeisterin Giusy Caminiti berichtet in sozialen Medien über Menschen, die weinend in der Nähe des Leichenfundortes am Hafen des Städtchens weiße Blume niederlegten.

Caminiti gibt bekannt, dass man dem Mädchen sogar einen Namen gegeben habe: Viola. „Wir wissen immer noch nicht, was mit Viola und ihrer Mutter passiert ist. Wir wissen nicht, welches Drama hinter dieser Vernachlässigung steckt. Aber das wissen wir: Hier gibt es eine Gemeinschaft, die dieses Neugeborene adoptiert und beschützt hätte. Und nun mit einem Gefühl hilfloser Leere Abschied von ihr nehmen und sie in der Stadt begraben möchte, die für zu kurze Zeit ihre Stadt war“, schreibt sie.

Es ist der ehrenwerte, rührende Versuch, eine Tragödie in Worte zu fassen, für die es eigentlich keine Worte gibt.

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