Sie ist mitten drin, im Kampf um den Chefposten im Hamburger Rathaus. Katharina Fegebank. Derzeit ist sie ZWEITE Bürgermeisterin, das soll sich jetzt ändern.
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"Die Grünen sind jetzt seit zehn Jahren Teil des Senats und Teil der Regierung. Wir haben vieles angeschoben. Wir regieren erfolgreich. Wir regieren sehr verlässlich und auch vertrauensvoll miteinander. Wir trauen uns mehr zu. Ich traue mir auch mehr zu. “
Im Wahlkampf geht es Schlag auf Schlag, eine Veranstaltung jagt die nächste. Dieses öffentliche Frauen-Boxtraining ist eine Herzensangelegenheit für Katharina Fegebank. Frauen stärken Frauen ist hier das Motto - und eines, das die Zweifach Mutter auch zuhause mit ihren Töchtern lebt. Denn sie braucht im Wahlkampf die volle Rückendeckung von der Familie.
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"Ich habe ja sechs Jahre alte Zwillingstöchter, und mit denen habe ich mich richtig hingesetzt zu Jahresbeginn, und habe ihnen erzählt, was jetzt passieren wird bis Anfang März. Das fanden sie natürlich zuerst überhaupt nicht so toll, waren auch ein bisschen traurig. Und dann haben sie aber gesagt Mama, wir finden das super, was du machst, und wir wollen auch, dass du das weitermachen kannst. Und das hat mich, puh, das hat mich total berührt. “
((RÜCKBLICK))
Aufgewachsen in Bargteheide tritt die heute 47-Jährige nach ihrem Studium der Politikwissenschaften 2004 den Grünen bei. Nur vier Jahre später wird sie zur Landesvorsitzenden in Hamburg gewählt. Seit 2015 ist Katharina Fegebank Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung.
Jetzt tritt sie erneut als Spitzenkandidatin der Grünen an und will erste Bürgermeister IN der Hamburger Geschichte werden.
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"Egal was man tut, in welchem Feld man unterwegs ist, man muss dafür brennen. Und diese Leidenschaft, die habe ich und die macht mich auch jeden Tag stark und und treibt mich an, nie alleine, immer in einem auch sehr starken Team. "
Klassisch über große Plakate in der ganzen Stadt, zeitgemäß über Social Media: Der Wahlkampf läuft auf Hochtouren. Fegebanks selbsternanntes Ziel: Abheben von SPD und CDU - einen Unterschied machen. Insbesondere in der Umweltpolitik hat sie ambitioniertere Ziele als ihre Konkurrenz. Sie will Hamburg schon 2040 klimaneutral machen und nicht erst 2045. Auf die zurückliegenden Erfolge der Grünen Klimapolitik ist sie stolz.
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"Was mich besonders freut gerade in einer handelshafen Industriemetropole, dass es uns gelungen ist, 10 % der Landesfläche, der Durchschnitt liegt bei unter einem Prozent, in anderen Bundesländern und auch in Deutschland 10 % der Landesfläche zum Naturschutzgebiet zu erklären. Wir haben viele andere Grünflächen, Biotopverbünde, grünes Band und eben noch mal das bei einer Stadt, die eine Industrie und Hafenmetropole ist. "
Ihr anderes Herzensthema: Wissenschaft und Forschung. Katharina Fegebank will als Bürgermeisterin eine Zukunftsstiftung für die bessere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft aufbauen. Sie plant außerdem den öffentlichen Nahverkehr weiter zu stärken, Hamburg als Fahrradstadt weiter zu entwickeln und den sozialen Wohnungsbau noch einmal ankurbeln. Doch ein anderes Thema dominiert den Wahlkampf, sagt sie - ein Thema, das nicht nur die Menschen beschäftigt, sondern auch die Grünen-Spitzenkandidatin selbst.
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"Es sind unglaublich viele Menschen, die Angst haben und die sich sorgen und die uns ernsthaft die Frage stellen Gehören wir eigentlich noch dazu? Teilweise ältere Frauen, die in der mit ihren Kindern und Enkelkindern hier schon lange leben? 3. 03. Generation und sagen Ist Deutschland noch der Ort, in dem wir, an dem wir sicher sind? Und da versuche ich natürlich zu sagen Ich will, dass Hamburg ein Safe Space ist, ein Safe Space für alle, egal wo du herkommst, an wen du glaubst, wen du liebst. Das muss unser Freiheits, aber vor allem das Sicherheitsversprechen sein. "
Insbesondere die Asylpolitik spaltet die Parteien in Hamburg, die Abstimmung von CDU-Spitzenkandidat Merz in Berlin mit der AFD schlägt Wellen bis in die Hansestadt. Eine Koalition mit der CDU ist für die Grünen-Spitzenkandidatin deshalb nahezu undenkbar.
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Ich habe keine Angst vor Veränderungen und möchte auf diesem Weg die Menschen mitnehmen, weil ich mehr auf die Erfolgsstorys setze als darauf, die Stadt schlechtzureden und immer nur zu sagen, was alles nicht funktioniert.
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Was es in Hamburg braucht, ist eine moderne Großstadtpolitik, die die gesamte Gesellschaft sieht und auch allen das Gefühl gibt, dazugehörig zu sein und keine Rolle rückwärts in frühere Jahrzehnte.
Die Umfragewerte geben der 47-Jährigen derzeit Recht. Das Vertrauen in Rot-Grün ist offenbar groß in Hamburg. Fegebank will die Zusammenarbeit mit Peter Tschentscher deshalb fortsetzen, nur mit ihr an der Spitze. Auch wenn die Grünen in den Umfragen deutlich hinter der SPD zurückliegen, kämpft Katharina Fegebank selbstbewusst, geht voran. Während sie sich zuhause auch schon mal unterordnet im stressigen Familienalltag.
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"Es ist vor allem sehr hetzig bei uns morgens sehr, sehr abgehetzt, weil ich dann doch versuche, so lange es geht, mir noch eine Mütze Schlaf zu holen. Und das gilt für alle anderen bei uns auch. Und dann geht es darum, mich selbst fertig zu machen, die Kinder zu wecken und sie in Windeseile fertig zu machen. Parallel hier Team Brotbox Ultra zu versuchen. Welche Wünsche gibt es denn heute neben Frischkäse, Brot und Gurke und Himbeere. Und in welcher Anordnung? Da sind die nämlich sehr picky, die beiden. Und manchmal fließen da auch schon die ersten Tränen, wenn da irgendwas falsch angeordnet ist und das Ganze spielt sich tatsächlich innerhalb von einer halben Stunde ab. "
Etwas längeren Atem braucht es jetzt bis zum 2. März, dann wählt Hamburg. Doch den Stress nimmt Katharina Fegebank gern in Kauf, der gehöre dazu, sagt sie. Privat und in der Politik. Für ihr Ziel, als erste Frau die Erste Bürgermeisterin von Hamburg zu werden.