Dania Maria Hohn, Reporterin
Noch steht er neben mir. Gleich ist er auf einer Bühne und erzählt aus seinem Berufsalltag. Denn der ist ganz besonders. Denn neben mir steht der Astronaut Alexander Gerst, der insgesamt fast ein Jahr oder genau ein Jahr im Weltall verbracht hat. Herr Gerst, ein Astronaut auf Wacken: Wie passt das zusammen?
Alexander Gerst, Astronaut
Ja, das habe ich mich auch gefragt. Als ich angerufen wurde, dachte ich Boah, das ist ja super. Eine Riesenehre. Das Motto von Wacken, das haben sich die Wacken-Fans so ausgesucht, ist ja Space. Wir haben deswegen das Space Camp hier mit ganz vielen Akteuren aus der Raumfahrt. Hier stehen jetzt nicht nur Metalfiguren im Hintergrund, sondern auch Satelliten Raketenmodelle. Und das liegt daran, dass ganz viele Metalfans eben auch vom Weltraum fasziniert sind, ganz viele Ingenieure, Ingenieurinnen auch. Dabei sind zum Beispiel, die selbst in dem Metier sind. Und als die angefragt haben Hey, würdest du nach Wacken kommen und da ein bisschen von deiner Weltraummission erzählen? Habe ich gesagt Boah, das ist ja eine Riesengelegenheit. Ich war früher ganz viel auf Festivals selbst, aber nach Wacken habe ich es noch nie geschafft. Und ja, es ist eine tolle Gelegenheit. Aber natürlich auch nicht so ganz einfach. Die Leute sind hierhergekommen, um Musik zu hören. Jetzt bin ich auf der Bühne und erzählen eine Stunde lang mit Videos und Bildern von meinen Weltraummissionen. Also ich hoffe, das klappt.
Dania Maria Hohn, Reporterin
Das Schietwetter im Norden. Sie erleben es hier hautnah. Normalerweise sind Sie ja alles von oben. Haben Sie denn da auch mal ein bisschen Heavy Metal Musik gehört?
Alexander Gerst, Astronaut
Ja, ich war im Weltraum ja fast ein Jahr. Und für mich ist Musik total wichtig. Ich habe mir so eine kleine Lautsprecherbox mitgenommen, aber auf meinem Tablet meine ganze MP3 Musiksammlung dabei gehabt und ich habe tatsächlich den ganzen Tag Musik gehört, also alle möglichen verschiedenen Musikbereiche. Manchmal habe ich Klassikmusik gebraucht, manchmal elektronische Musik, manchmal was Härteres. Also da war auch schon immer was dabei. Habe ich jetzt tatsächlich gerade vorhin, als ich hier beim Check in war, war ich hinter Apokalyptiker, habe da eingecheckt. Die habe ich tatsächlich zum Beispiel gehört. Clawfinger, Guns N Roses war alles mit dabei. Ist natürlich riesig toll. Jetzt hier auf dem Wacken Festival zu treffen und quasi auch Backstage als Kollegen. Toll.
Dania Maria Hohn, Reporterin
Ja und was ist denn schöner im Weltall oder die Welt hier bei uns unten?
Alexander Gerst, Astronaut
Ja, jetzt muss man natürlich Butter bei die Fische lassen. Oder den Dom in Kölle, wie wir sagen. Natürlich, wenn ich jetzt die Wahl habe, hier zu sein , ist toll . Aber wenn ich jetzt heute ins Weltraum im Weltraum nochmal fliegen dürfte , würde ich auch nicht nein sagen . Und ich glaube, die ganzen Kollegen hier, die hier hinter mir sind, auch nicht. Das habe ich gerade schon als Message mitgekriegt, dass hier ganz viele fasziniert sind. Also ja, ich würde natürlich gerne nochmal fliegen. Vielleicht klappt es ja. Wir haben ja die Artemis Mondmission, auf die Europa sich vorbereitet mit internationalen Partnern. Das Raumschiff dafür, dass Orion Raumschiff wird zur Hälfte in Deutschland gebaut, in Bremen, das heißt quasi ums Eck. Von hier wird das gemacht und wenn ich die Chance habe, da mitzufliegen natürlich sind vielleicht auch meine Kollegen oder Kolleginnen weiß man noch nicht so genau, aber wir bereiten uns darauf vor. Hätte ich natürlich sehr viel Lust drauf, weil das sind wichtige Missionen, die Zukunft für die Zukunft der Raumfahrt.
Dania Maria Hohn, Reporterin
Ja, wir drücken die Daumen. Ein Astronaut auf Wacken. Vielen Dank für das Gespräch. Das gibt es auch irgendwie nur in Wacken.
Alexander Gerst, Astronaut
Herzlichen Dank!