Wer ist Huawei?
Huawei ist ein chinesischer Telekommunikationsausrüster. Das Unternehmen hat seinen Sitz
in der Sonderwirtschaftszone, nicht weit von Hongkong entfernt. Huawei ist als
Genossenschaft organisiert. Der Konzern ist somit weitgehend im Besitz seiner
Mitarbeiter. 2019 arbeiteten 194.000 Menschen für den Konzern, der einen
Jahresgewinn von rund 8 Milliarden Euro erwirtschaftet (Stand 2019). Huawei zählt zu den
wichtigsten Herstellern von Smartphones weltweit. Das Unternehmen produziert
jährlich rund 153 Millionen solcher Geräte. Damit liegt der chinesische Konzern
auf Platz drei hinter Samsung und Apple.
Die Anfänge von Huawei
Huawei wurde
1987 gegründet. In den ersten Jahren bestand die Geschäftstätigkeit
hauptsächlich aus dem Wiederverkauf von Telefonanlagen. Parallel dazu wurde an
eigenen Technologien gearbeitet. 1990 umfasste der Mitarbeiterstab für
Forschung und Entwicklung 500 Personen. Als die chinesische Regierung 1996
beschloss, den Markt für ausländische Mitbewerber einzuschränken, konnte Huawei
sprunghaft wachsen. Bereits 2002 betrug der Umsatz 552 Millionen Dollar. 2005
verdiente Huawei erstmals mehr Geld im Ausland als in China.
Huawei und sein Engagement
für die Gesellschaft
Huawei ist bestrebt, den
kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland zu fördern. Zu diesem
Zweck werden mehrere Projekte betrieben. So organisiert der Konzern seit 2013
Austauschprogramme für deutsche Studenten, um ihnen das Land China
näherzubringen. Ebenso veröffentlicht das Unternehmen Studien, die sich mit
gängigen Klischees über das jeweils andere Land befassen.
Die USA und Huawei - ein problematisches Verhältnis
Amerikanische Politiker und Institutionen
werfen dem chinesischen Unternehmen vor, Spionage zu unterstützen. Ein Vorwurf,
den der Konzern regelmäßig von sich weist. Tatsächlich ist nur bekannt, dass
der US-Geheimdienst NSA den Smartphone-Hersteller ausspionierte. Auch der
Vorwurf, Huawei werde von der chinesischen Regierung kontrolliert, steht im
Raum, konnte aber bisher nicht belegt werden. Der Streit eskalierte, als der
US-Präsident Donald Trump im Mai 2019 per Dekret den nationalen Notstand in
Bezug auf Telekommunikation ausrief. Dieser ermöglichte der US-Regierung,
Geschäfte mit gegnerischen Staaten zu unterbinden. Im selben Monat musste
Google auf Anweisung des Handelsministeriums einen Teil seiner Zusammenarbeit
mit Huawei beenden. Der britische Geheimdienst gab an, Zugang zum Programmcode
von Huawei zu haben und dort niemals Hintertüren gefunden zu haben. Auch die
Deutsche Telekom konnte keine Sicherheitslücken in Huawei-Geräten entdecken.