Bleibt sie doch am Berg? Team entscheidet sich gegen Bergung von Dahlmeiers Leiche

Das Risiko scheint doch zu groß zu sein!
Nach dem tödlichen Bergunglück Laura Dahlmeiers hat ein Team eine mögliche Bergung ihrer Leiche geprüft – und sich dagegen entschieden. Das geht aus einer Mitteilung ihres Managements hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Ob eine spätere Bergung möglich ist, ist unklar.
Bergsteiger-Team wollte Dahlmeiers Leiche nach Hause bringen
„Bereits in der vergangenen Woche konnte ein Bergungsteam die Situation am Laila Peak erneut bewerten. Das Ergebnis ist, dass Laura Dahlmeiers Leichnam nicht geborgen wir”, hieß es in dem Statement. Warum es zu diesem Ergebnis kam, schildert das Management nicht.
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Teil der Mission war laut ARD-Studio Neu-Delhi der bayerische Weltklasse-Kletterer Thomas Huber. Eine Anfrage an seinen Bruder seitens der dpa blieb bisher unbeantwortet. Am Sonntag hatte auch die Bild von einer Bergungsmission berichtet.

Keine Bergungsaktion für Laura Dahlmeier
Auch Tourenveranstalter und Behörden wiesen Berichte über eine bevorstehende Bergung ihrer Leiche zurück. Kaleem Shani vom örtlichen Bergtour-Anbieter Karakorum Guides Pakistan sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag angesichts entsprechender Presseberichte, er sei zunächst irrtümlich von einer Bergungsaktion für Dahlmeier ausgegangen.
„Ich hatte von einem Ortsansässigen die Information bekommen, dass ein Rettungsteam in der Gegend eingetroffen sei”, legte Shani dar. Später sei ihm klargeworden, „dass meine Informationen unzutreffend waren, was mir leid tut”. An der Bergtour, bei der sich Dahlmeiers tödlicher Unfall ereignet hatte, war Shanis Unternehmen nicht beteiligt gewesen.
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Muhammad Iqbal Shigri vom Anbieter Shipton Trek & Tours Pakistan, der Dahlmeiers Tour im Juli organisiert hatte, sagte AFP, ihm lägen „keine Informationen über irgendeine Bergungsmission zur Bergung ihrer Leiche” vor. Areeb Ahmed Mukhtar, ein hochrangiger Behördenvertreter des Bezirks Ghanche sagte AFP, Dahlmeiers Vater habe bei seiner Behörde schriftlich eine Erlaubnis für einen Drohnenflug über dem Unglücksort beantragt. „Aber hinsichtlich des Starts einer Bergungsaktion haben wir bislang keine Bestätigung”, betonte er.
Dahlmeier starb am Laila Peak
Die 31-jährige Dahlmeier war Ende Juli beim Bergsteigen in Pakistan ums Leben gekommen. Die zweifache Biathlon-Olympiasiegerin und siebenmalige Weltmeisterin war mit ihrer Seilpartnerin am Laila Peak unterwegs, als sie auf einer Höhe von 5.700 Metern von Steinschlag getroffen wurde.
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Nach Angaben ihres Managements hatte Dahlmeier verfügt, dass im Fall ihres Todes ihr Leichnam nicht geborgen werden solle, falls sich Helfer bei der Bergung in Lebensgefahr begeben würden. Ob eine spätere Bergung erfolgen soll, war zunächst offen geblieben. (jgr, mit dpa, AFP)
Verwendete Quellen: dpa, AFP