Retter können ihre sterblichen Überreste nicht findenDrei Bergungsmissionen fehlgeschlagen! Wo ist die Leiche von Laura Dahlmeier (†31)?

Laura Dahlmeier
Laura Dahlmeier im Januar 2020
picture alliance/dpa | Matthias Balk

Bleibt sie für immer am Berg?
Schon dreimal haben Freunde und Einheimische versucht, die Leiche unserer im Juli getöteten Biathlon-Heldin zu bergen. Dreimal kommen sie ohne sie zurück. Bis jetzt weiß niemand genau, wo die sterblichen Überreste von Laura Dahlmeier zu finden sind.

Immer wieder Steinschlag an der Unglücksstelle

Schon kurz nach dem dramatischen Unglück am 28. Juli versuchen Bergungsteams zur Olympiasiegerin vorzudringen. Wie der Spiegel berichtet, befinden sich Laura Dahlmeier und ihre Seilpartnerin Marina Krauss zum Zeitpunkt des Unfalls auf etwa 5.700 Metern Höhe im pakistanischen Karakorum-Gebirge. Sie sollen den Aufstieg zum Gipfel des Laila Peak etwa 400 Meter vor dem Ziel abgebrochen haben. Die Situation sei aufgrund des ungewöhnlich warmen Wetters zu gefährlich geworden.

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Immer wieder soll es Steinschlag in diesem Gebiet geben. Marina Krauss berichtet, dass Dahlmeier von einem großen Stein am Kopf getroffen, gegen die Felswand geschleudert worden sei und sich nicht mehr bewegt habe. Auf ihr Rufen habe Laura nicht reagiert. Sie habe den Touranbieter um Hilfe gerufen und es sei sofort eine Suchaktion organisiert worden.

Marina Krauss harrt am Berg aus

Erst am Tag nach dem Unglück können die Rettungsteams zur Unglücksstelle vordringen. Das Wetter soll zu schlecht und das Gebiet zu unwegsam gewesen sein. Als ein Team, unter anderem mit dem deutschen Extrembergsteiger Thomas Huber, schließlich zu Fuß die Stelle erreicht, können sie Laura Dahlmeier nicht finden. Marina Krauss hat oben ausgeharrt und steigt mit dem Bergungsteam ab. Am nächsten Morgen habe ein Armeehubschrauber die Stelle überflogen, allerdings sei die Leiche nicht gefunden worden.

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Thomas Huber schreibt damals in einem Instagram-Beitrag: „Nach einem mehrmaligen Überflug am Laila Peak wussten wir, dass Laura zu ihrem letzten Gipfel aufgestiegen war.” Ihr Management gibt am 30. Juli den Tod der Ausnahmeathletin bekannt.

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Die zweite und dritte Rettungsmission

Am 11. September startet eine zweite Mission, um Laura Dahlmeiers Leichnam den Eltern zurückzugeben. Wieder ist Thomas Huber dabei. Ein Expeditionsteam soll auf dem Weg zum Gipfel des Laila Peak Seile nahe einer Gletscherspalte gesehen haben, die sie der tödlich Verunglückten zuschreiben. Noch ist unklar, ob die Leiche gesichtet wird. Sie kehren jedoch ohne sie ins Basecamp zurück. Und Lauras Management bestätigt dem Spiegel am 15. September, dass ihr Leichnam am Berg bleiben solle.

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Die dritte Mission soll auf Bitten von Familie Dahlmeier zunächst geheim bleiben, startet jedoch am selben Tag. Drei Männer, darunter ein pakistanischer Bergführer, machen sich erneut zu Fuß auf den Weg. Sie sollen weder die Seile, noch den toten Körper von Laura Dahlmeier finden. Ein Bergführer macht die dritte Mission unwissentlich öffentlich und die Medien berichten.

Laura Dahlmeier soll zu Lebzeiten den Wunsch geäußert haben, dass ihre Leiche im Falle eines Todes am Berg verbleibt. Möglich, dass dieser Wunsch nun in Erfüllung geht. (ajo)

Verwendete Quellen: Spiegel, Instagram