Wie meint sie das denn?Grünen-Politikerin hält das Festhalten an der 40 Stunden-Woche für „unfeministisch“

ARCHIV - 31.10.2023, Berlin: Katharina Stolla, Vorsitzende der Grünen Jugend. (zu dpa: «Grüne-Jugend-Sprecherin für Vier-Tage-Woche») Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Katharina Stolla, Sprecherin der Grünen Jugend
dpa, Britta Pedersen

Vier-Tage-Woche für mehr Gleichberechtigung?
Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich – mit diesem Vorschlag polarisierte die Co-Sprecherin der Grünen Jugend Katharina Stolla (26) bereits. Jetzt legt sie nach und erklärt die Beweggründe für ihre Forderung.

„Solange wir das nicht ändern, arbeitet meistens der Mann Vollzeit“

Für sie ist die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche auch ein feministisches Projekt, um eine gleichberechtigte Gesellschaft zu erreichen. „Es ist unfeministisch, an der 40-Stunden-Woche festzuhalten“, sagte sie im stern-Streitgespräch mit dem Vorsitzenden des Wirtschaftsverbands „Die jungen Unternehmer“, Thomas Hoppe. Man könne nicht so viel arbeiten und sich gleichzeitig um Kinder und Haushalt kümmern, sagt die 26-Jährige. „Solange wir das nicht ändern, arbeitet meistens der Mann Vollzeit. Und die Frau tritt kürzer und verdient weniger Geld oder leidet unter massiver Doppelbelastung.“

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Möglichkeiten wie Arbeitszeitkonten oder Teilzeit reichten nicht aus: „Das ist doch etwas ganz anderes, von Beginn an zu sagen: Wir haben eine Vier-Tage-Woche, durch die man Familie und Arbeit unter einen Hut bringen kann“, sagte Stolla. Diese Hürde auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft sollten wir aus dem Weg räumen.“

Auf die Kritik hin, dass es der deutschen Wirtschaft gerade nicht gut gehe und überall Fachkräfte fehlen, sagt Stolla: „Fachkräfte fehlen auch deshalb, weil eine 40-Stunden-Woche in manchen Bereichen nicht zu stemmen ist. Wir wissen, dass etwa 300.000 Pflegekräfte zusätzlich zur Verfügung stehen würden, wenn die Arbeitsbedingungen besser wären.“

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Stolla fordert, dass eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich „zum Standard“ für alle Beschäftigten wird. „30 Stunden pro Woche fände ich zum Beispiel gut“, sagte sie. „In den letzten Jahrzehnten gab es einen enormen Anstieg der Produktivität, deshalb sollten wir uns die Vier-Tage-Woche leisten.“

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