„Keine einfache Zeit“Deutscher Reitstar wehrt sich gegen Kritik und spricht rührend über Wunderpferd Totilas

ARCHIV - Der Zweitplatzierte Matthias Rath streichelt nach seinem Ritt während der Deutschen Meisterschaft der Dressurreiter am 03.06.2012 auf dem Turnierplatz am Schloss Wocklum in Balve sein Pferd Totilas. Für Totilas-Reiter Matthias Rath ist der Traum vom Start bei den Olympischen Spielen in London geplatzt. «So traurig es ist. Das entspricht den Tatsachen», bestätigte am Donnerstag (05.07.2012 ) der Dressurausschuss-Vorsitzende Roeser der Nachrichtenagentur dpa beim CHIO in Aachen Raths Aus für den Jahreshöhepunkt in London. Foto: Marius Becker dpa  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Matthias Alexander Rath reitet auf Totilas (Archivbild).

Die Wunden sind noch da – auch Jahre später!
Matthias Alexander Rath (39) hat zu Lebzeiten von Totilas eine innige Beziehung zum Wunderpferd. Doch auch mehr als drei Jahre nach dessen Tod muss der Reit-Star aus Deutschland ein großes Trauma verarbeiten. Und sich gegen Vorwürfe und Hassnachrichten stellen …

Reitstar muss immer noch an sein totes Wunderpferd denken

Bei der EM im vergangenen Jahr gibt Rath sein Comeback in der deutschen Mannschaft – zum ersten Mal seit 2015. Im Kopf hat er dabei stets: die schlimme Verletzung, das unrühmliche Karriereende und letztlich auch den schockierenden Tod von Totilas. Das Emotionale: Er tut das ausgerechnet auf dem Rücken von Thiago, dem Sohn des Wunderpferdes.

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Rath sagt im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) dazu: „Aber dass das mit Totilas keine einfache Zeit war, kann sich jeder denken. Das hatten wir uns anders vorgestellt. Das Ende 2015 war natürlich nicht traumhaft. Und wenn man dann fast neun Jahre braucht, um wieder dahin zu kommen…“ Und weiter: „Dass das dann letztes Jahr mit Thiago als Sohn von Totilas war, machte es emotional, weil viele Erinnerungen hochkamen. Natürlich negative, aber auch positive.“

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Kritik auf Instagram und Co.: „Zum Teil reine Hasskommentare“

Wahrscheinlich eine der schlechten Erinnerungen: die schweren Vorwürfe, Totilas nicht artgerecht zu halten und zu reiten oder mit dem Hengst nur Geld verdienen zu wollen. Damit muss sich Rath auch heute immer wieder beschäftigen. „Grundsätzlich ist Kritik über Social Media nicht schön. Deshalb halte ich mich dort selbst sehr zurück. Wenn man sich diese Kommentare durchliest, bringt einen das im Leben nicht weiter.“

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Den hasserfüllten Kritikern würde er gerne mal entgegnen: „Es ist die Traumvorstellung, dass wir vom ersten Reiten bis zum Grand Prix jederzeit das perfekte Bild eines zufriedenen, entspannten, perfekt gerittenen Pferdes sehen, wie es in der Reitlehre steht. Es wäre toll, wenn es so wäre, aber das ist realitätsfremd.“

Auf Instagram und Co. würden unperfekte Momente abgebildet bzw. verbreitet werden: „Und das landet dann bei Instagram, wird verbreitet und man kann relativ wenig bis gar nichts dagegen tun. Das sind zum Teil reine Hasskommentare, die mit normaler Kritik nichts zu tun haben.“

Doch diese trüben die schönen Erinnerungen an das deutsche Wunderpferd! (nlu)