Prozess gegen Islamisten
Tarik S. soll Anschlag geplant haben – jetzt steht er vor Gericht
Im vergangenen Oktober ist Tarik S. in Duisburg festgenommen worden. Sicherheitsbehörden vermuten damals, dass der Mann kurz davor ist einen Anschlag zu verüben. Heute (25.7.) begann vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen ihn.
Anschlag mit vielen Toten vermutet
Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Der Angeklagte wollte angeblich als Märtyrer sterben und als Islamist dabei möglichst viele Menschen mit in den Tod reißen.
"Er soll zunächst geplant haben einen Anschlag auf eine Polizeistation zu begehen. Später soll er dann geplant haben einen Anschlag auf eine Veranstaltung der queeren Comunity zu begehen. Als dann die Hamas Israel angegriffen hat, soll der Angeklagte seine Pläne noch mal geändert haben. Er soll dann geplant haben einen Anschlag auf eine Solidaritätskundgebung für Israel zu begehen", so Lara Zwirnmann vom Landgericht Duisburg. Konkret soll Tarik S. geplant haben mit einem Laster in eine Menschenmenge zu fahren.
Verteidiger: „Sehr weit hergeholt“
Sein Anwalt Mutlu Günal glaubt an die Unschuld seines Mandanten: "Ich meine es ist nichts bei rumgekommen. Da wird irgendwas gegoogelt. Und dann sagen die: okay der hat was gegoogelt, der hat einen Anschlag vor. Googeln heißt hier: wo ist eine Pro-Palästina-Demo, wo ist eine Pro-Israel-Demo. Aus diesem Googeln zu schließen, dass er einen Anschlag vorhat, halte ich für sehr weit hergeholt und sehr gewagt."
Freiheitsstrafe bis zu 15 Jahren möglich
Schon einmal stand Tarik S. vor Gericht. Wurde damals verurteilt, weil er sich dem selbsternannten Islamischen Staat angeschlossen hat und sich als Selbstmordattentäter registrieren ließ. Zudem trat er regelmäßig in IS-Propaganda-Videos auf. Nach seiner Haftstrafe nimmt Tarik S. am Aussteigerprogramm Islamismus, kurz API, teil. Und doch scheint er weiter radikal zu denken. Der Angeklagte äußerte sich heute noch nicht zu den Vorwürfen. Ob sich das im Verlauf des Prozesses ändert, konnte sein Anwalt nicht sagen. Ende August soll das Urteil fallen. Tarik S. könnte bis zu 15 Jahre in Haft gehen.