Lünens Ex-Bürgermeister zu Haftstrafe verurteilt

Mädchen (17) zu RTL: „Es kommen wieder Erinnerungen in den Kopf“

von Valerio Magno, Jessy Siodlaczek, Yannick Seeber und Sabine Sommer

Diese Taten haben bei den Kindern tiefe Narben hinterlassen! „“
Zum Gericht zu gehen, hat die heute 17-Jährige viel Überwindung gekostet. Doch sie will am Dienstag (14. Mai) unbedingt die letzten Worte von Daniel Wolski hören, bevor er verurteilt wird. Das Mädchen ist eines der Opfer des Ex-Vize-Bürgermeisters von Lünen. Mit dem Einverständnis ihrer Mutter und ihrer Anwältin erzählt die 17-Jährige im RTL-Interview, wie es ihr heute geht.

Minderjährige muss Treffen mit Ex-Vize-Bürgermeister bis heute verarbeiten

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Über Instagram schreibt der damalige Politiker die Jugendliche in den Jahren 2021 und 2022 mit seinem öffentlichen Account an. „Da war er ja auch der stellvertretende Bürgermeister von Lünen und ich war ein bisschen erstaunt, dass mich so jemand anschreibt. Aber ja, dann sind wir halt in Kontakt getreten“, erinnert sich die 17-Jährige. Daraufhin trifft sie sich damals mit dem Politiker. Was genau bei dem Treffen passiert ist, erzählt sie nicht. „Ich habe erst mal niemandem davon erzählt, weil mir das auch unangenehm war“, sagt sie. Doch die Tat verfolgt die Jugendliche bis heute: „Es kommen wieder Erinnerungen in den Kopf“, erzählt die heute 17-Jährige und erklärt: „Ich bin täglich dabei, die Informationen und Geschehnisse aufzuarbeiten.“

Opfer (17) hofft nach Urteil in Bochum endlich abschließen zu können

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Jetzt möchte die 17-Jährige anderen Opfern vor allem Mut machen: „Sich anderen anzuvertrauen ist sehr wichtig, wenn sowas passiert!“

Die Staatsanwaltschaft hatte Daniel Wolski in 36 Fällen angeklagt. Daraufhin hat der frühere SPD-Politiker vor dem Landgericht Bochum ein umfassendes Geständnis abgelegt und sexuelle Kontakte mit Minderjährigen zugegeben. Er hat versucht, die Situation der Kinder auszunutzen und ist dabei manipulativ vorgegangen, heißt es in der Urteilsbegründung. Daher wurde der Ex-Politiker zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Viele der Opfer, so auch die 17-Jährige, möchten mit diesem Urteil einen Schlussstrich ziehen. „Damit hoffe ich, dass einfach Ruhe einkehrt“, sagt das Mädchen.