Mordprozess in Ravensburg
Frau soll Partner ermordet und seine Leiche in Hochbeet versteckt haben
Sie soll ihren Partner aus Frust heimtückisch ermordet haben, als er ahnungslos auf dem Sofa lag.
Silke H. muss sich wegen Mordes vor dem Landgericht Ravensburg verantworten. Nach der Tat soll sie die Leiche ihres Lebensgefährten Tu N. in einem Hochbeet versteckt haben. Zu den Vorwürfen wollte sich die 36-Jährige zu Prozessbeginn nicht äußern. Was zwei ehemalige Arbeitgeber des Paares zu dem Fall sagen - in unserem Video.
Paar lebt über seine Verhältnisse und hat hohe Schulden
Während die Angeklagte zum Tatvorwurf und zu Einzelheiten ihrer Beziehung nichts sagen wollte, machte die Silke H. andere Angaben. Sie habe seit langem ein Alkoholproblem und oft schon morgens Wein getrunken, so die Angeklagte. Ein psychologisches Gutachten attestiert ihr, dass ihr Leben in der Kindheit und Jugend von „gewisser Beziehungslosigkeit geprägt mit Ausgrenzungserfahrungen“ verlaufen sei. Als der Gutachter das sagt, weint die Angeklagte.
Später räumt sie auf Nachfrage des Richters ein, gemeinsam mit ihrem Partner über ihre Verhältnisse gelebt zu haben. 16 Jahre waren die beiden zusammen. Das Haus, drei Autos, Motorrad, ständig Partys und Besuch, 90.000 Euro Schulden gibt sie an. „Das überschwängliche Leben“, beschreibt sie die Ausgaben.
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Ab 2018 seien ihre Alkoholprobleme schlimmer geworden, oft habe sie schon tagsüber mehrere Flaschen Wein und Härteres getrunken. Später kommen Cannabis und Medikamente dazu. Oft fehlt sie deswegen bei der Arbeit, bis sie schließlich ihren Job verliert.
Er liegt auf dem Sofa, als sie ihm die Halschlagader durchtrennt
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagte ihren Partner getötet hat, weil sie sich in den letzten Jahren nicht mehr ausreichend beachtet und wertgeschätzt fühlte. Sie wirft ihr vor, ihren 39 Jahre alten Lebensgefährten im gemeinsamen Haus in Ravensburg mit einem spitzen Gegenstand – vermutlich einem Messer – in den Hals gestochen zu haben.
N. habe sich gerade nach der Arbeit auf dem Sofa ausruhen wollen, als sie ihm heimtückisch die Halsschlagader durchtrennt habe. Seine Leiche habe die Angeklagte anschließend in einem extra für diesen Zweck von ihr aufgestelltem Hochbeet versteckt. Bei der Polizei hatte die gelernte Restaurantfachfrau ihren Partner vermisst gemeldet.
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Die Polizei kam ihr auf die Schliche, weil sie sich in Widersprüche verwickelt und auffällig verhalten hatte. Bei der Durchsuchung des Grundstücks und des Hauses entdeckten die Ermittler N.‘s Leiche. Der Prozess wird fortgesetzt, ein Urteil soll an 8. Mai fallen. (mit dpa)