Burke überlebte gerade erst einen Hirntumor
Fotograf (35) fast von Grizzlybärin zerfleischt: „Bereitete mich aufs Sterben vor!“

„Die Bärin biss in mein Bein, hob mich hoch und schlug mich mehrmals auf den Boden!“
Wegen seiner Krankheit kann Shayne Patrick Burke nicht mehr als Soldat arbeiten. Gerade erst haben ihm die Ärzte einen Gehirntumor entfernt. Seine neue Leidenschaft hat der 35-Jährige in der Tierfotografie gefunden. Als er im Grand-Teton-Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming nicht weit von ihm entfernt ein Bärenbaby sieht, weiß er sofort, dass er in Lebensgefahr ist.
35-Jähriger überlebt Bärenangriff: „Sie wollte mich mit einem Biss in den Hals töten!“

Shayne Patrick Burke ist mit seiner Frau in dem Nationalpark unterwegs. Er hofft, dort eine seltene Eulenart vor die Linse zu bekommen. Aber der Tag nimmt eine ganz andere Wendung, wie er auf Instagram schildert. „Meine Frau war schon zum Parkplatz zurückgegangen“, beginnt er seine Geschichte. Dass er sie überhaupt selbst erzählen kann, grenzt für den 35-Jährigen an ein Wunder. Er hatte nach dem Angriff bereits ein Abschiedsvideo aufgenommen, weil er nicht glaubte, noch gerettet zu werden.
Er wolle noch ein paar Fotos schießen und in einer Stunde am Auto zurück sein, habe er seiner Frau gesagt. Plötzlich, in etwa 50 bis 70 Meter Entfernung, habe er dann das Grizzlybaby gesehen. „Ich wusste, dass das nichts Gutes bedeutet“, schreibt Burke. „Ich brach Äste ab, sang und redete laut mit mir selbst. Das kann dazu beitragen, eine überraschende Begegnung mit einem Bären zu verhindern“. Doch die Mutter des Jungtiers hat ihn längst gesehen.
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Ex-Soldat schildert Bärenangriff: „Das Gewalttätigste, was ich je erlebt habe!“
„Als sie sich auf mich stürzte, entschied ich mich, mich umzudrehen und ihr den Rücken zu kehren“, schreibt Burke auf Instagram über die Attacke. Er habe die Hände hinter seinem Nacken verschränkt, um seine Schlagader zu schützen. Die Bärin habe ihm dann in den Rücken und in die rechte Schulter gebissen. Mehrfach habe sie ihn hochgehoben, ins Bein gebissen und wieder zu Boden geworfen.
„Es war das Gewalttätigste, was ich je erlebt habe“, sagt der ehemalige Soldat. Und das, obwohl er bei der Armee „beschossen, mit Granaten beworfen und mit Sprengsätzen angegriffen“ worden sei. Was ihn schließlich rettet ist wohl, dass er seine Dose Bärenabwehrspray immer noch in den Händen hält. Die Bärin habe ihn wahrscheinlich mit einem Nackenbiss töten wollen, glaubt er. „Als sie mir in die Hände biss, biss sie gleichzeitig in die Dose. Die explodierte in ihrem Mund“, schreibt Burke. Das Tier sei daraufhin geflüchtet.
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Burke nimmt Tier in Schutz: „Bitte tötet die Bärin nicht!“

Burke versucht nach eigenen Angaben, seine Frau zu erreichen. Weil er schlechten Empfang gehabt habe, habe das aber zunächst nicht geklappt. Er habe versucht, seine Wunden provisorisch zu versorgen und ein Abschiedsvideo aufgenommen. „Ich lag allein im Wald und hielt mein Messer fest, mit dem Rücken an einen Baum gelehnt. Ich hoffte, dass die Bärin nicht zurückkehren würde“, schildert er die dramatischen Minuten. Er habe sich darauf vorbereitet zu sterben, schreibt er in seinem Post.
Doch eine Nachricht an seine Frau geht schließlich durch. Sie kann die Rettungskräfte rufen, die ihn mit einem Hubschrauber aus dem Wald holen. Noch im Moment seiner Rettung, schreibt Burke, habe er die Helfer gebeten, die Bärin nicht zu töten. Sie habe nur ihr Junges verteidigen wollen. Er sei einfach „zur falschen Zeit am falschen Ort“ gewesen.
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Mit seinem Verhalten und seiner Ausrüstung hat der Mann sehr wahrscheinlich dazu beigetragen, dass er den Angriff überlebt hat. Nach eigener Aussage wird er keine bleibenden Verletzungen zurückbehalten. (sbl)