Abenteuerliche Rückreise

Baerbock-Blamage immer peinlicher: Scheich-Airline muss Außenministerin heimfliegen

Was für eine Panne, was für eine Blamage! Weil der Flieger kaputt ist, muss am Ende die ganze Reise der Außenministerin nach Australien gecancelt werden. Auf abenteuerlichen Wegen muss sich Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) nun nach Deutschland durchschlagen!

RTL-Reporter Wilp: „Bis zuletzt versucht per Linie zumindest einen Teil dieser Tour zu retten"

14.08.2023, Vereinigte Arabische Emirate, Abu Dhabi: Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, wird am Flughafen von Abu Dhabi verabschiedet. Sie will trotz der Panne an ihrem Regierungsflugzeug mit derselben Maschine der Flugbereitschaft zu ihrem Besuch in der Pazifik-Region weiterfliegen. Sie war wegen technischer Probleme in Abu Dhabi gestrandet. Von dort will Baerbock nach Informationen aus ihrer Delegation mit etwa 22-stündiger Verspätung gegen Mitternacht Richtung Australien aufbrechen. Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, wird am Flughafen von Abu Dhabi verabschiedet. (Foto vom 14. August)
ssd bsc, dpa, Sina Schuldt

Um kurz nach 8 Uhr zieht Annalena Baerbock dann doch noch die Reißleine. In der Lobby ihres Hotels in Abu Dhabi wird vom Auswärtigen Amt am Dienstagmorgen die überraschende Entscheidung verkündet: Die seit Langem geplante Pazifik-Reise wird abgebrochen! Zu diesem Zeitpunkt wartet die gesamte Delegation eigentlich schon auf die Abfahrt zum Flughafen. Nach den beiden Pannen-Versuchen der Flugbereitschaft innerhalb von 24 Stunden am Montag soll es nun - endlich - per Linienflug weiter nach Sydney gehen. Doch daraus wird nix!

RTL-Reporter Christian Wilp ist auch in der Lobby: „Man hat es sich nicht einfach gemacht. Man hatte bis zuletzt versucht per Linie zumindest einen Teil dieser Tour zu retten. Wir haben es gesehen. Wir waren morgens um vier wieder hier im Hotel in der Innenstadt von Abu Dhabi. Die Mitarbeiter des Außenministeriums saßen bis um acht zusammen, haben die ganze Zeit telefoniert und diskutiert, bis man schließlich die Reißleine ziehen musste.”

Der Grund: „Weil man zwar tatsächlich von Australien nach Fidschi gekommen wäre, der letzten Station der Reise, aber von dort kaum wieder weg. Der Rückflug hätte gestückelt werden müssen. Die letzten wären wohl erst in einer Woche wieder in Berlin gelandet, und das mochte man am Ende dann doch niemandem zumuten”, so Christian Wilp.

Jetzt fährt Baerbock mit dem Fahrdienst ins 150 Kilometer entfernte Dubai, um fliegen zu können

Aber wie kommen die Außenministerin und ihr Reise-Tross nun zurück, wenn der Flieger nicht fliegt? Ein Teil hat sich selbst einen Rückflug gesucht, andere würden in einer Gruppe ins rund 150 Kilometer entfernte benachbarte Dubai fahren und von dort zurückfliegen, heißt es.

Nach RTL-Informationen fuhr Baerbock mit dem Fahrdienst zum Flughafen nach Dubai. Von dort ging es dann nach jüngsten RTL-Informationen weiter über Hamburg nach Berlin. Ursprünglich sollte sie nach Frankfurt fliegen. In Hamburg soll die Außenministerin dann, so heißt es, in den Zug umsteigen. Die Chance für die Deutsche Bahn zu zeigen, was sie kann: Schafft es die Außenministerin auf der Schiene pannenfrei und pünktlich nach Berlin?

Riesige Erwartungen: Ureinwohner hatten jahrelang auf Rückgabe von Kulturgütern gewartet

Für Baerbock ist der Abbruch der Reise bitter: Ein Grund für die großen Anstrengungen, die Reise auch ohne Flugbereitschaft möglich zu machen, waren die großen Erwartungen, die in der Region mit dem Baerbock-Besuch verknüpft waren. Auf die eigentlich schon an diesem Dienstag in Australien geplante Rückgabe von Kulturgütern aus der Kolonialzeit an das indigene Volk der Kaurna haben viele Ureinwohner jahrelang gewartet. Und in Fidschi habe sich gleich das ganze Kabinett zur Eröffnung der ersten deutschen Botschaft in dem Inselstaat angekündigt, hieß es. Damit die Verärgerung über die Absage in den Gastländern in Grenzen bleibt, sollten direkt von Abu Dhabi aus enge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Baerbock in Gastgeberländer reisen.

Und die Pannen-Flieger? Die sollen bald Geschichte sein: Die Bundeswehr zieht jetzt die Konsequenzen. Die zwei Flugzeuge vom Typ A340 werden vorzeitig ausgemustert, bestätigt ein Sprecher der Luftwaffe. „Wir werden die beiden A340 so schnell wie möglich, das heißt in den kommenden Wochen, vorzeitig außer Dienst stellen“, so der Sprecher. Eigentlich hätten sie erst im September 2023 und Ende 2024 ausgesondert werden. Stattdessen sollen künftig etwa die bereits vorhandenen, moderneren A350 für Langstrecken eingesetzt werden. Vielleicht klappt es damit ja dann auf der nächsten Reise besser… (eku, mit dpa)

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