Venezolaner packt fleißig an – muss aber gehen!

Abschiebe-Wahnsinn! Ein ganzer Ort kämpft für Heberth – jetzt schaltet sich RTL ein

von Torsten Misler und Janina Röttger

Wird Heberth abgeschoben?
Das ganze Dorf kämpft dafür, dass Heberth und seine Familie in Deutschland bleiben kann. Jetzt schaltet sich auch ein RTL-Reporter ein.

Bürokratie sorgt für drohende Abschiebung

Die Angst des Venezolaners Heberth Alvarado A. (30) ist groß. Im Oktober 2022 kommt er aus Venezuela nach Deutschland. Seit dem arbeitet er in einer Fleischerei in Spremberg. Um die Sprache besser zu lernen, nimmt er an Onlinekursen teil. Auf eigene Kosten. Denn Heberth und seine kleine Familie beziehen keinerlei Sozialleistungen und finanzieren ihr Leben selbst.

Trotzdem soll der Venezolaner abgeschoben werden, wenn es nach den deutschen Behörden geht. Seine Angst davor ist groß. So verrät Heberth RTL: „Ich habe gehört, wie Abschiebungen ablaufen. Du wirst in Handschellen abgeführt wie ein Krimineller. Und das ist meine größte Angst, so aus dem Land gebracht zu werden.“

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Denn Heberths Asylantrag wurde abgelehnt. Ende 2022 kommt Heberth nach Deutschland und beantragt Asyl. Er werde in seiner Heimat von kriminellen Gangs bedroht, sagt er damals. Das ist für deutsche Behörden aber kein Grund, dass er bleiben darf. Sie lehnen den Antrag ab und schlagen stattdessen eine Alternative vor. Heberth soll zurück nach Venezuela und sich von dort aus um ein Arbeitsvisum für Deutschland kümmern. Das würde er vermutlich auch bekommen.

Denn sein Arbeitgeber ist hochzufrieden mit der Arbeit von Heberth und sucht ohnehin händeringend nach Arbeitskräften in seiner Metzgerei. Den Vorschlag, von Venezuela aus ein Arbeitsvisum zu beantragen, findet Heberths Chef irrsinnig. Das macht er im RTL-Interview deutlich: „Es versteht keiner. Ich habe noch keinen getroffen, der sagt Ja klar, muss weg. Und das ist wirklich parteiübergreifend!“

Gemeinsam mit seinen Arbeitskollegen macht Heberth auf seine drohende Abschiebung in den sozialen Netzwerken aufmerksam. Mittlerweile setzt sich der ganze Ort für Heberth ein.

Sachsens Innenminister macht sich stark

Es scheint aber Bewegung in den Fall zu kommen. Sachsens Innenminister Armin Schuster äußert sich im RTL-Gespräch vielversprechend: „Wir haben mit denen, die unsere Gesellschaft nicht bereichern, sehr viel zu tun und sehr viele Personen, die wir da abschieben müssen. Sodass die, die ein aus unserer Sicht blitzsauberes Leben führen und trotzdem ausreisepflichtig sind, nicht unsere Priorität jetzt sind!“

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Zum konkreten Fall von Heberth wollte Schuster sich nicht äußern. Es besteht also Hoffnung, dass Heberth, seine schwangere Freundin Roselvys (31) und die kleine Stieftochter Meghan (5) in Deutschland bleiben können.