Ein Mal selbst im Cockpit eines Bundeswehrfliegers sitzen oder den Eurofightern, Transportflugzeugen und Hubschraubern in der Luft zuschauen - natürlich mit Ohrschutz! Am Samstag wird der Flugplatz Jagel für viele zum Ausflugziel, in einer aktuell beunruhigenden Sicherheitslage...
"Weil der Krieg rückt immer näher, es rückt immer näher zu uns und gerade durch die sozialen Medien kriegt man es immer mehr mit." "Ist natürlich immer so ein moralischer Balanceakt zwischen ist das hier show und macht spaß und ist interessant und klar, das sind Kampfflugzeuge, die sind dazu gebaut, um Menschen zu töten."
Die Bundeswehr zeigt in Jagel, was sie kann und was mit dem Sondervermögen der Bundeswehr passiert. Evakuierungsmanöver, Hubschrauber inklusive. Genau so einen will Jannis aus Bordesholm in Zukunft fliegen. Als Hubschrauberpilot bei der Marine.
Jannis Panoch, 18 Jahre alt:
"Einfach, weil mir die Gemeinschaft dann an der Stelle sehr sehr hoch steht. Aber auch die Kameradschaft beispielsweise, die man in der Bundeswehr findet für mich einfach ein - ich nenne es jetzt mal - unfassbar hohes Gut ist, was man sonst so in anderen Berufen nicht findet."
Um diesen Traum zu erfüllen, ist er am Samstag auch im so genannten Karrieredorf der Bundeswehr. Hier kann er mit seinem Karriereberater Fragen klären und Möglichkeiten besprechen. Dieser wird ihn bis zur Bewerbungsabgabe begleiten. Den Ernst des Berufs dabei immer im Blick.
Kapitänleutnant Oliver Scheck, Leiter Karriereberatung Schleswig:
"Dass die Menschen an Waffen ausgebildet werden. Man muss sich dessen bewusst sein, dass Gefahr für Leib und Leben besteht in unserem Beruf, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Man muss sich damit auseinandersetzen, dass man in den Ausbildungsabschnitten sehr viel unterwegs sein wird."
Das Beratungsbüro in Schleswig hat gut zu tun, es gibt Wartezeiten von bis zu zwei Wochen. Und die Bundeswehr braucht dringend mehr Nachwuchs. Bis zu 80.000 Soldatinnen und Soldaten fehlen aktuell.
Über 83.000 Gäste (hier in Jagel). Ein Zeichen, sagt am Samstag Bundesaußenminister Johann Wadephul, selbst aus Schleswig-Holstein.
Johann Wadephul, CDU, Bundesaußenminister:
"Das ist ein entbehrungsreicher Dienst, das ist ein einmaliger Dienst, den die Angehörigen der Bundeswehr leisten, und ihnen dafür auch Anerkennung und Dank zu zollen, ist der Zweck, weshalb viele heute hier sind, ich auch."
An den Beratungsständen der Bundeswehr auch einige besorgte Gesichter.
"Ich bin hier, weil mein Freund sich schon mal beworben hat bei der Bundeswehr. Und er hat Interesse daran hat. Und für mich ist es ein bisschen ein mulmiges Gefühl, weil er dann viel auch weg ist."
Lev ist 14 Jahre alt und hat Interesse. Vater Henrik muss zuschauen.
"Zu diesen Zeiten sehr wichtig ist einfach auch Menschen gibt, die sich darum kümmern, was hier gemacht wird." "Auch, wenns der eigene Sohn ist." "Auch, wenns der eigene Sohn ist."
Für Jannis Panoch ist das Ziel klar. 2026 wird er das anspruchsvolle Bewerbungsverfahren starten. Um direkt nach seinem Abitur 2027 die Ausbildung zu beginnen. Wenn es denn klappt, mit allen Entbehrungen.
Jannis Panoch, 18 Jahre alt
"Jeder Beruf hat sein Risiko irgendwo und ich möchte/ die Menschen, die hier in Deutschland leben und wie sie hier leben, das möchte ich gerne bewahren."
Der Pilot, der den Eurofighter geflogen ist, hat an diesem Tag in Jagel sogar Autogrammkarten geschrieben. Für klein UND groß.