Claudia Hoppe ist einfach nur erleichtert, dass sie mit ihrem Sohn Marlon unbeschwert Zeit verbringen kann. Gleich viermal ist der zehnjährige Autist in den vergangenen eineinhalb Jahren von der Schule abgehauen.
So auch vor wenigen Wochen, als Marlons Eltern wieder die Nachricht bekommen: Er ist weg. Die Polizei sucht sofort die Umgebung ab. Auch eine nahegelegene S-Bahn-Station. Denn Marlon liebt Züge und fährt gerne Bahn. Und tatsächlich, bis zu dieser Station läuft er und steigt hier alleine in eine S-Bahn.
Nach gut einer Dreiviertelstunde die erlösende Nachricht: Marlon wurde 15 Kilometer entfernt gefunden.
Marlon hat einen Schutzengel. Ein Mann wird in der Bahn auf ihn aufmerksam. Offenbar zögert er nicht zu helfen. steigt mit Marlon aus und informiert die Polizei.
Normalerweise trägt Marlon bedruckte Kleidung mit dem Hinweis, dass er Autist ist und eine Handynummer. Genau an diesem Tag aber nicht. Und trotzdem hat sich Marlons Retter dem Jungen angenommen.
Marlons Eltern wissen nicht, wer sein Retter ist. Sie hoffen, dass er sich noch mal bei ihnen meldet.
Falls Marlon noch mal weglaufen sollte, hoffen Claudia und Marco Hoppe, dass ihr Sohn dann wieder Menschen begegnet, die nicht zögern, sondern einfach beherzt helfen.