"Der Kontrast zwischen Ihrer Persönlichkeit und Ihrer furchtbaren Tat könnte nicht größer sein." Das sagt die Vorsitzende Richterin heute deutlich ergriffen in ihrem Urteil: sieben Jahre Jugendstrafe wegen des Mordes an seinem eigenen Vater. So das Urteil gegen den 20-jährigen.
OT Marayke Frantzen, Gerichtssprecherin
00:05:49:08
"Die Vorsitzende hat ausgeführt, so einfach wie die Lage rechtlich ist, es liegt ein Heimtücke-Mord vor, so schwer und ungreifbar sei sie menschlich und psychologisch."
(Außenschuss) Der Fall erschüttert selbst erfahrene Prozessbeteiligte. Im November 2024 erschlägt der damals 19-Jährige seinen Vater im Schlaf. Mit 16 Hammerschlägen gegen den Kopf. Danach stellt er sich selbst der Polizei. Er habe die jahrelange Tyrannei und die unerbittliche Kontrolle seines Vaters nicht mehr ausgehalten.
Aufsager Dania Maria Hohn, Reporterin
00:10:37:10
"Der Gedanke war, sein Vater stirbt und er wäre befreit. Jetzt muss er sieben Jahre ins Gefängnis."
(Gang, Zeugen, Schild) Der Prozess wurde zum Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Zum Urteilsspruch war die gesamte Familie von Täter und Opfer vor Ort. Niemand habe ansatzweise geahnt, was er vorhatte.
OT Sebastian Brill, Nebenklägervertreter
00:09:06:11
"Der Angeklagte hat sein ganzes Leben noch vor sich, hat sich in seinem gesamten Leben noch nichts zu Schulden kommen lassen, von daher ist es für die gesamten Beteiligten kaum zu erklären."
Der 20-Jährige legte ein umfassendes Geständnis ab. Bereut mittlerweile seine Tat. Das Urteil nahm er ruhig und gefasst entgegen. Die Richterin endete heute mit einem Appell.
Aufsager Dania Maria Hohn, Reporterin
00:10:56:16
„Sie hätten es irgendjemandem sagen müssen, dass sie es mit ihrem Vater nicht mehr aushalten, sagte die Richterin nachdrücklich. "Sie hätten einen anderen Ausweg finden müssen." Daraufhin nickt der Angeklagte und schaute zu Boden."
In Haft soll er auch eine langjährige psychotherapeutische Behandlung erhalten. Um sich mit dem ganzen Ausmaß seiner Schuld auseinanderzusetzen.