Die Vogelgrippe hält die Landwirte im ganzen Land in Atem. Wie es sich anfühlt, tausende Tiere durch das Virus zu verlieren, weiß Landwirt Udo Engel ganz genau. 39 Jahre lang zog der 70-Jährige auf seinem Hof in Neufeld, Schleswig-Holstein, Gänse auf. Und das direkt an der Elbe.
"Sie hatten jeden Tag frisches Wasser bei Flut, wo sie baden konnten und ihr Gefieder putzen. Und alle, die es gesehen haben, haben gesagt Diese Gänse zu Weihnachten, das wär's ja."
Doch 2020 und 2021 der Schock für Udo Engel. Seine Gänse stecken sich mit der Vogelgrippe an, er muss insgesamt 1300 Tiere notschlachten.
"Sie waren nicht mehr so lebhaft, das wurde relativ apathisch. Und dann war nach 36 Stunden die erste Gans tot und dann immer mehr. Und dann ist es sozusagen explodiert."
Die Vorstellung, seine Tiere aus Angst vor der Vogelgrippe nur noch im Stall zu halten, ist für ihn so unerträglich, dass er die Gänsehaltung 2021 aufgibt.
Für Maurice Blank hingegen ist die aktuelle Geflügelpest eine akute Gefahr. Ungewöhnlich früh im Jahr muss er daher hier auf seinem Hamburger Bio Hof Lemsahl seinen Bestand durchzählen.
"Zehn, meine ich auch"
Einige seiner 273 Gänse müssen nämlich umziehen. Dieser Folientunnel, in dem Maurice Blank sonst Erdbeeren anbaut, ist ihr neues Zuhause. Ein Leben auf dem Freiland ist seit der Ausbreitung der Vogelgrippe zu gefährlich.
"Weil sie eben durch herunterfallende Vögel, Kot, Federn könnten sie infiziert werden und deswegen sollen sie eben in Ställen, Überdachung oder so geschützt sein."
Auf seinem Hof in Hamburg-Wandsbek leben auch 400 Enten und 700 Hühner. Sollten sich seine Tiere mit der Geflügelpest anstecken, wäre das für ihn nicht nur ein erheblicher finanzieller Verlust.
"Wenn jetzt hier Vogelgrippe ausbricht , dann werden alle Tiere getötet. Also das ist das Schlimmste, was passieren kann. Das ist nicht so wie es soll und das würde mich auch hart treffen."