Tausende Schüler dürfen am Dienstag zurück in ihre KlassenDuisburger Schulen am Montag wegen Bedrohungslage geschlossen

von Anke Jonschker, Roger Saha und Klaus Felder

Die Schulen bleiben zu!
Schock-Nachricht für viele Eltern und ihre Kinder in Duisburg: Wegen einer Bedrohungslage bleiben ALLE Gesamt- und Sekundarschulen (5. bis 13. Klasse) am Montag geschlossen. Dies teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Duisburg mit. Mehrere tausend Schülerinnen und Schüler und deren Eltern sind betroffen. Am Dienstag sollen aber alle Schulen wieder normal öffnen.

Dienstag soll wieder normaler Unterricht stattfinden

„Vorbehaltlich der weiteren Entwicklung ist geplant, dass der Unterricht an den Schulen am morgigen Dienstag wieder in Präsenz stattfindet”, teilte eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Schulaufsichtsbehörde auf Nachfrage mit. . Knapp 18.000 Schülerinnen und Schüler waren von den Schulschließungen betroffen.

„Gefährdungsgrad 2”: Zahlreiche Schulen in Duisburg geschlossen

Am Freitag hat eine Schule laut der Polizei Duisburg eine Mail mit „bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen” erhalten. Am Sonntag kam eine weitere Mail, die auch 13 weitere Schulen betrifft. Am Abend begannen dann mehrere Schulen, auf ihren Websites über die Lage zu informieren. Eine Schule soll laut der Zeitung WAZ sogar von einer „Terrorwarnung” gesprochen haben. RTL kann diesen Bericht nicht bestätigen.

Lise-Meitner-Gesamtschule steht auf einem Schild am Schulgebäude
Auch die Lise-Meitner-Gesamtschule in Duisburg bleibt heute zu (Archivfoto)
RTL West

Demzufolge hätten die Verantwortlichen die Situation als „Gefährdungsgrad 2” (von insgesamt maximal 5) eingeordnet. Stufe 2 beinhalte unter anderem Amokdrohungen, Morddrohungen und Extremismus. Ab diesem Grad ist der Unterricht abzusagen. Genau das ist jetzt für alle Gesamt- und Sekundarschulen geschehen. Zeitgleich sagt die Polizei, der Duisburger Staatsschutz gehe „nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten” aus.

Distanzunterricht geplant

Einige Schulen informierten auf ihrer Internetseite über die Bedrohungslage und den Ausfall des Präsenzunterrichts. Stattdessen werde es Unterricht im Distanzformat geben, hieß es. Schülerinnen und Schüler würden gebeten, die bereitgestellten Materialien über die digitale Schulplattform IServ und das Aufgabentool zu nutzen. Die Lehrkräfte würden entsprechende Aufgaben und Informationen zur Verfügung stellen.

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An Gymnasien Präsenzunterricht - Schülervertreter besorgt!

In einer Mail eines Duisburger Gymnasiums an die Eltern heißt es: „Es gibt - Stand Sonntag 6. April, 20.45 Uhr - eine Bedrohungslage, die für alle Duisburger Sekundar- und Gesamtschulen gilt - aber nicht für Gymnasien.” Und: „Sie, liebe Eltern, entscheiden selbst, ob Sie Ihr Kind morgen zu Hause lassen.”

Die Bezirksschülervertretung teilte am späten Abend per Mail mit, Eltern und Schüler und Schülerinnen der bis jetzt nicht betroffenen Duisburger Gymnasien und Realschulen seien besorgt. „Gymnasien liegen in Duisburg oft direkt in unmittelbarer Nähe zu Gesamt- oder Realschulen”, sagte Bezirksschülersprecher Florim Iseini. Ihn erreichten viele besorgte Nachrichten. „Es ist daher von höchster Bedeutung, dass Eltern, Schüler und Schülerinnen Ruhe bewahren und die Behörden es den verbleibenden Schulformen ermöglichen, den Schulbetrieb morgen aus Sicherheitsgründen einzustellen”, sagte Iseini.