Drei Rezepte mit antientzündlicher Wirkung

Schmerzen und Infektionen mit der richtigen Ernährung loswerden – so kann's klappen!

Sich beschwerdefrei futtern – geht das?
Von Arthritis über Blasenentzündungen bis hin zu Darmproblemen – die Zahl der Menschen, die unter wiederkehrenden Entzündungskrankheiten leiden, steigt stetig an. Dabei basieren viele dieser Beschwerden auf einer einseitigen Ernährung. Die richtigen Lebensmittel können uns dabei helfen, chronische Schmerzen in den Griff zu bekommen. Wie das gehen soll, erklärt euch Gastroenterologe Dr. Julian Holzhüter im Video.

Welche Lebensmittel Entzündungen begünstigen

Millionen Menschen in Deutschland leben mit chronischen Schmerzen. Eine von ihnen war lange Zeit Saskia Johanna Rosenow. Mit fünfzehn Jahren erkrankt sie am Epstein-Barr-Virus (EBV), welches Immunzellen des Körpers befällt und zum Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers führen kann. Von diesem Zeitpunkt an leidet die junge Frau dauerhaft unter Entzündungen im ganzen Körper und dadurch bedingten Schmerzen. Die Medikamente, die sie dagegen einnimmt, führen bei ihr wiederum zu Darmproblemen.

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Um dem Teufelskreis aus Schmerzen, Medikamenten und dadurch ausgelösten Nebenwirkungen zu entgehen, beschließt sie, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. In ihrem Buch „Anti-Entzündungs-Küche“ erklärt die staatlich anerkannte Ernährungsberaterin und ganzheitliche Gesundheitstherapeutin, wie sie die chronischen Schmerzen mit einer ausgewogenen Ernährung und Änderungen ihres Lifestyles in den Griff bekam.

Fakt ist: Nicht nur Allergien, sondern auch Magen-, Darm- und Schilddrüsenerkrankungen, Neurodermitis und Osteoporose haben ihren Ursprung in entzündlichen Prozessen. „So können Infektionen, ausgelöst durch Bakterien oder durch Viren, als Hauptauslöser in Betracht gezogen werden, aber auch andere Pathogene (Krankmacher) wie Pilzen oder Parasiten“, fasst Rosenow zusammen. Daneben könnten auch unspezifische Faktoren wie Fremdkörper, physikalische Reize wie Hitze oder schädigende Substanzen das Gewebe reizen und Entzündungen auslösen.

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Wir haben das Risiko für chronische Entzündungen maßgeblich in der Hand

Ob eine Entzündung dauerhaft Ärger verursacht oder schnell Schnee vorbei ist, hängt maßgeblich von unserem Immunsystem ab: Ist es fit, bekämpft es Entzündungen umgehend und bringt sie zum Abklingen. Ist unser körpereigenes Abwehrsystem geschwächt, ist es nicht dazu in der Lage, Entzündungen nachhaltig zu bekämpfen. Sie schwelen als sogenannte „stille Entzündungen“ weiter und begünstigen die Entstehung chronischer Erkrankungen.

Neben einem gesunden Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, moderatem Sport, einem guten Stressmanagement und dem Verzicht auf Genussmittel wie Zigaretten oder Alkohol hat vor allem die Ernährung maßgeblichen Einfluss auf unser Immunsystem: So schwächt der regelmäßige Verzehr von Weißmehlprodukten, stark verarbeiteten Lebensmitteln und rotem Fleisch die körpereigene Abwehr: „Dies rührt daher, dass eine unausgewogene Ernährung zum einen den Darm belastet, in dem unsere Abwehrkräfte zu Hause sind, zum anderen dazu führt, dass wir einen sehr hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren im Körper anhäufen“, erklärt die Ernährungsberaterin. Beides erhöht das Risiko für Entzündungsprozesse. Denn während Omega-3-Fettsäuren Entzündungen vorbeugen, werden die durch Omega-6-Fettsäuren, die sich in tierischen Produkten wie Fleisch, Butter, Käse und Eiern finden, begünstigt.

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Wenn gleichzeitig anti-entzündlich wirkende Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse und gesunde Fette beispielsweise auf dem Speiseplan fehlen, haben Entzündungen leichtes Spiel.

Diese Symptome deuten auf eine stille Entzündung hin

Laut Rosenow können sich stille Entzündungen durch folgende Anzeichen äußern:

  • anhaltende Müdigkeit und Antriebslosigkeit

  • höhere Infektanfälligkeit

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verdauungsbeschwerden

  • schlechter Schlaf und Schlafstörungen

  • Nachtschweiß

Das Gute: In gleichem Maße, wie bestimmte Lebensmittel Entzündungen fördern, können andere eine entzündungshemmende Wirkung im Körper entfalten. Vor allem Lebensmittel, die viel Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Selen und Zink enthalten, wirken anti-entzündlich.

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Wer sich ausgewogen mit vielen frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln ernährt und es täglich auf fünf Portionen Obst und Gemüse bringt, braucht sich um eine ausreichende Versorgung mit den genannten Vitaminen und Mineralstoffen keine Gedanken zu machen. Lediglich Veganer sollten Vitamin B12 supplementieren, da es ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Die folgenden Rezepte zeigen, dass sich Genuss und eine optimale Nährstoffzufuhr nicht ausschließen müssen.

Rezept: Warmer Frühstücksauflauf mit Früchten

843264; Anti-Entzündungs-Küche;Rosenow, Saskia Johanna; 2023
Der leckere Frühstücksauflauf mit Früchten ist leicht verdaulich, liefert Energie und hält durch den hohen Ballaststoffgehalt lange satt. Die in den Beeren enthaltenen Anthocyane wirken darüber hinaus antientzündlich.
Ben Fuchs, Edel Verlagsgruppe GmbH

Zutaten für zwei Portionen:

  • 1 reife Banane

  • 200 ml Cashewmilch

  • 3 EL Apfelmus

  • 2 EL Dattelsirup

  • 1 TL Ceylon-Zimtpulver

  • Mark von einer Vanilleschote

  • 100 g Haferflocken

  • 200 g Obst und/oder Beeren (zum Beispiel Apfel, Himbeeren oder Blaubeeren)

  • 1 EL gemahlene Mandeln

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.

  2. Die Banane schälen und in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken. Mit der Cashewmilch und dem Apfelmus vermengen. Dattelsirup, Zimt, Vanillemark und die Haferflocken unterheben. Die fertige Masse in einer Auflaufform verteilen.

  3. Das Obst waschen, gegebenenfalls entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Beeren verlesen, waschen und trocken tupfen. Obst und/oder Beeren auf der Masse verteilen und mit den gemahlenen Mandeln bestreuen.

  4. Den Auflauf im Backofen etwa 20 Minuten backen und warm servieren.

Rezept: Salat mit gebackenen Süßkartoffeln

Zutaten für vier Portionen:

  • 800 g Süßkartoffeln

  • 2 EL Olivenöl

  • 1 TL Paprikapulver edelsüß

  • 150 g Feldsalat

  • 50 g Radicchio

  • 1 kleine Rote Bete (vorgegart und vakuumiert)

Für das Dressing:

  • 2 EL Zitronensaft

  • 2 EL Olivenöl

  • Salz und Pfeffer aus der Mühle

Zum Garnieren:

  • 1 Handvoll gehackte Walnüsse

  • etwas frisch gehackter Schnittlauch

  • 20 g Feta aus Schafs- oder Ziegenmilch

Zubereitung:

  1. Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.

  2. Die Süßkartoffeln putzen, gründlich waschen und in zwei Zentimeter große Würfel schneiden. In einer Schüssel Olivenöl und Paprikapulver verrühren und die Süßkartoffelwürfel darin gut wenden. Anschließend auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen und im Backofen etwa 25 Minuten backen.

  3. Inzwischen den Feldsalat verlesen, waschen und trocken schleudern. Den Radicchio putzen, waschen und in Streifen schneiden. Die Rote Bete ebenfalls in dünne Streifen schneiden.

  4. Feldsalat, Radicchio und Rote Bete in einer Salatschüssel vermengen.

  5. Alle Zutaten für das Dressing verrühren und über den Salat geben.

  6. Süßkartoffeln, Walnüsse und Schnittlauch auf dem Salat verteilen. Zum Schluss den Feta darüber bröseln.

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Rezept: Feel-Good-Pizza mit Blumenkohlteig

843264; Anti-Entzündungs-Küche;Rosenow, Saskia Johanna; 2023
Pizza ist nicht gleichbedeutend mit Fastfood: Wer sie selbst macht, weiß, was drin steckt und kann den Anteil tierischer Zutaten wie Salami und Käse zugunsten von Gemüse reduzieren.
Ben Fuchs, Edel Verlagsgruppe GmbH

Zutaten für vier Portionen:

Für den Teig:

  • 3 EL geschrotete Leinsamen

  • 1 Knoblauchzehe

  • ½ Blumenkohl (ca. 450 g)

  • Salz

  • 60 g gemahlene Mandeln

  • 1 TL getrockneter Oregano

Für den Belag:

  • ½ Aubergine

  • 2 Tomaten

  • 1 rote Zwiebel

  • 5 Champignons

  • 250 g passierte Tomaten

  • 1 EL Kräuter der Provence

  • Salz und Pfeffer aus der Mühle

Zum Garnieren:

  • 1 Handvoll Rucola

  • 2 EL geschälte Hanfsamen

Zubereitung:

  1. Für den Teig die Leinsamen mit sechs Esslöffel Wasser vermischen und 15 Minuten quellen lassen. Den Knoblauch schälen und hacken. Den Blumenkohl putzen, waschen, in Röschen teilen und im Multizerkleinerer oder mit dem Messer sehr fein hacken.

  2. Salzwasser in einem Topf aufkochen und den Blumenkohl darin acht Minuten garen. In ein Sieb abgießen und die Flüssigkeit mit einem Löffel herauspressen oder den Kohl in ein Küchentuch wickeln und auspressen. In einer Schüssel abkühlen lassen.

  3. Den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Blumenkohl mit Leinsamen, Mandeln, Knoblauch, ein Teelöffel Salz und Oregano verkneten und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Im Backofen etwa 15 Minuten backen.

  4. Inzwischen für den Belag die Aubergine und die Tomaten waschen. Zwiebel schalen. Pilze putzen. Alles klein schneiden.

  5. Den Teig mit den passierten Tomaten bestreichen, mit den Kräutern bestreuen und mit Pilzen, Zwiebel, Aubergine und Tomaten belegen. In fünf bis zehn Minuten fertig backen.

  6. Inzwischen den Rucola verlesen, waschen und trocken schleudern. Die fertige Pizza damit belegen und mit Hanfsamen bestreuen.

Schon kleine Änderungen des Lebensstils können viel bewegen

In ihrem Buch zeigt Saskia Johanna Rosenow Möglichkeiten auf, die eigene Work-Life-Balance zu überdenken und an den unterschiedlichsten Punkten anzusetzen, um den Lebensstil positiv zu beeinflussen. Tatsache ist: Schon kleine Änderungen können einen großen Einfluss auf unser Immunsystem und damit auch auf unsere Gesundheit haben können.

Dennoch gilt: Jeder Mensch tickt anders. Was dem einen leicht fällt, stellt den anderen vor eine große Herausforderung. Beginnt mit kleinen Veränderungen. Probiert beispielsweise aus, auf was ihr am ehesten verzichten könnt (Alkohol? Zigaretten?) oder um welche positiv wirkenden Lebensmittel ihr euren Speiseplan dauerhaft ergänzen könnt. Im besten Fall tauscht ihr ein ungünstiges Lebensmittel gegen ein günstiges aus.

Lese-Tipp: Einfache Alltagstipps: So starten Sie mit einer gesünderen Ernährung

Generell gilt: Über unseren Lebensstil haben wir das Risiko für chronische Entzündungen maßgeblich in der Hand. So versorgt uns eine pflanzenbasierte Ernährung mit vielen Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, fettarmen Milchprodukten und gesunden Fetten mit allen nötigen Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Das schützt nicht nur vor Übergewicht und daraus resultierenden Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, sondern pusht auch unser Immunsystem. Und das ist letztlich der beste Schutz gegen Entzündungen und chronisch-entzündliche Erkrankungen. Also: Worauf warten? (ubr/sbö)

Dieser Artikel wurde bereits im März 2023 veröffentlicht und danach leicht überarbeitet.