Drei Tote und mehrere Verletzte nach Messerattacke am WochenendeTerroranschlag in Solingen - NRW-Flüchtlingsministerin gibt Fehler bei der Abschiebung des Attentäters zu

Nach dem Terroranschlag in Solingen steht die Asylpolitik von NRW-Flüchtlingsministerin Josefine Paul stark in der Kritik. Bei dem islamistischen Anschlag sind drei Menschen getötet und acht weitere verletzt wurden. Jetzt ist klar: Die verantwortlichen Behörden haben große Fehler gemacht. Aber niemand übernimmt Verantwortung - Schuld sind die anderen.

Keiner will verantwortlich sein

Ein Beispiel: Die NRW-Flüchtlingsministerin Josefine Paul sagte lange nichts. Dienstagabend (27.8.) gab es das erste Interview. Die Botschaft: Behörden müssen untereinander in Zukunft besser miteinander kommunizieren. Sie persönlich? Keine Verantwortung. Oft scheiterten Abschiebungen an fehlenden Flugmöglichkeiten.

Das war passiert

Bei dem Terroranschlag in Solingen sind drei Menschen (56, 56, 67) getötet worden. Der mutmaßliche Angreifer stach am Freitagabend (23.8.) offenbar wahllos auf seine Opfer ein. Solingen veranstaltete zu der Zeit ein Jubiläumsfest zum 650. Gründungstag der Stadt - das „Festival der Vielfalt“. Später reklamiert die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) die Tat für sich. Der Täter konnte nach dem Attentat zunächst entkommen, stellte sich allerdings später der Polizei. Schon Sonntagmittag (25.8.) wurde der Täter dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt. Er erlies einen Haftbefehl und ordnete Untersuchungshaft für den Attentäter an. Bei dem geständigen Täter handelt es sich um einen 26-jährigen Syrer. Er soll Ende 2022 nach Deutschland gekommen sein und einen Asylantrag gestellt haben. Dieser wurde abgelehnt. Deshalb sollte der Syrer im vergangenen Jahr abgeschoben werden. Doch er tauchte unter und die Abschiebung sei vorerst hinfällig geworden, so Medienberichte.

Feiern trotz Terrorangst?

Ob Zeltfestival Ruhr in Bochum, die Konzerte im Seaside Beach am Essener Baldeneysee oder die anstehenden Kirmes-Feste in Schwelm oder Witten: Die Sorge, dass sich ein Terroranschlag wiederholen könnte, ist bei vielen Menschen groß. Dementsprechend haben Veranstalter kommender Events vielerorts die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Zum Beispiel mit Taschenkontrollen, Waffenverbotszonen oder Videoüberwachung. Anfang September startet das Stadtfest in Bergisch Gladbach. Wie geht die 112.000-Einwohner-Kommune nach der Terrortag von Solingen vor? Mehr dazu im Video.