Polizei sucht erneut mit Booten nach Arian (6)

„Der Zeitpunkt der Suche heute ist nicht zufällig gewählt“

Mit Spürhunden und Booten sucht die Polizei die Oste ab.
Mit Spürhunden und Booten sucht die Polizei die Oste ab.
RTL Nord
von Johanna Kroke und Sarina Sprengelmeyer

Die Ermittler hofften auf einen Durchbruch!
Mit Hunden und Booten sucht die Polizei am Donnerstag erneut den Fluss Oste nach Arian ab. Der Sechsjährige wird seit drei Wochen vermisst – den Zeitpunkt für die neue Suchaktion haben die Ermittler ganz bewusst gewählt.

Vier Boote, Hunde und Taucher im Einsatz – aber Arian bleibt verschwunden

Im Fokus der Suche stehe am Donnerstag der gezeitengeprägten Mittellauf des Flusses zwischen den Ortschaften Kranenburg und Nieder Ochtenhausen. Aus beiden Richtungen fahren zwei Sonarboote der Wasserschutzpolizei Stade und der Landespolizei Niedersachen den Abschnitt ab, ein Helikopter unterstützt aus der Luft.

Von der Ortschaft Brobergen aus starten außerdem zwei Boote und Spürhunden die Suche auf dem Wasser. „Das sind spezielle Suchhunde, die auch in der Lage sind, auf dem Wasser Gerüche wahrzunehmen“, erklärt Polizeisprecher Heiner van der Werp im Gespräch mit RTL. Sollten die Hunde anschlagen, sei ein Taucher-Team vor Ort, das auf Abruf sofort zur Einsatzstelle kommen könne, so der Sprecher weiter.

Doch die werden nicht gebraucht. Am Nachmittag steht fest: Auch diese Aktion bleibt erfolglos. Nach RTL-Informationen wollen die Einsatzkräfte aber weiterhin nicht aufgeben: Auch am Freitag soll weitergesucht werden – allerdings in kleinerem Umfang. Parallel sollen die Ergebnisse der letzten Tage ausgewertet werden, denn die Ermittler haben eine Theorie, was mit Arian passiert sein könnte.

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Im Video: Obwohl es keine neuen Hinweise gibt - die Ermittler geben Arian nicht auf!

Ist Arian zur Oste gelaufen?

Der Nebenfluss der Unterelbe liegt etwa einen Kilometer vom Elternhaus des Sechsjährigen entfernt. Bereits in den Tagen nach seinem Verschwinden finden Helfer der Nähe Fußspuren auf Socken. Im schlimmsten Fall könnte Arian nach seinem Verschwinden in den Fluss gefallen sein.

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Konkrete Hinweise darauf gebe es derzeit nicht. Wie Heiner van der Werp im RTL-Interview erklärt, sei der Einsatz dennoch schon länger geplant: „Aufgrund der Expertise von Forensikern wissen wir, dass der Körper eines Ertrunkenen nach drei Wochen aufgetaucht sein müsste“, erklärt der Sprecher. „Es sei denn, er wird unter Wasser durch irgendein Hindernis festgehalten.“ Dieser Zeitraum sei nun verstrichen, deshalb würde erneut auf der Oste gesucht.

Strömung und Tide erschweren die Suche

Ob Arian sich überhaupt in diesem Bereich der Oste befindet, können die Ermittler nicht klar sagen. Trotz der fokussierten Aktion könne die Polizei nicht ausschließen, dass der Sechsjährige dort nicht zu finden ist.

Die Oste hat eine relativ hohe Fließgeschwindigkeit, auch Ebbe und Flut beeinflussen die Strömung. „Es ist im Moment ganz schwierig, darüber eine Expertise zu bekommen, wo sich jetzt ein Körper, der in die Oste gefallen sein könnte, befindet“, so van der Werp. Vieles sei möglich, das erschwere die Suche.

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Anwohnerbefragung bisher ohne neue Hinweise

Nachdem die Polizei die intensive Suche nach dem Jungen in der vergangenen Woche runtergefahren hat, gibt es keine neuen Hinweise auf den Sechsjährigen. Am Mittwoch (15. Mai) geht die Polizei in sechs Orten entlang der Oste von Tür zu Tür, um die Anwohner erneut zu befragen.

Immerhin die Hälfte der Anwohner habe man dabei angetroffen, erklärt der Polizeisprecher. „Die Menschen nehmen diesen Vermisstenfall tatsächlich immer noch wahr, aber den ganz entscheidenden Hinweis haben wir noch nicht erhalten.“ So bleibt der kleine Arian auch nach 24 Tagen weiter verschwunden.