Seniorenwohnanlagen vor dem Aus
Rund 1.000 Senioren wohl bald ohne Betreuung: "Darf ich gar nicht dran denken, wie soll ich das schaffen?“
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Rund tausend Senioren stehen vielleicht bald ohne Betreuung da!
Alleine leben aber dann und wann Hilfe bekommen – das war bislang dank eines Vereins in Berlin für Senioren möglich. Doch dieses Projekt steht bald vor dem Aus, weil die öffentliche Finanzierung wohl nicht ausreicht.
"Wir haben es hier so schön, wir brauchen Leute, die uns helfen"
Renate Kollande (95) wohnt schon 30 Jahre in Neukölln, sie liebt ihre kleine Wohnung. Die ältere Dame ist allerdings auf Hilfe angewiesen - etwa bei Arztbesuchen oder dem Haushalt. Doch diese Hilfe könnte es vielleicht bald nicht mehr geben. „Mir wird heute schon schlecht, darf ich gar nicht dran denken, wie soll ich das schaffen?“, erzählt sie im RTL-Interview.
Rund tausend Menschen über 60 wohnen in den so genannten „Moro Seniorenwohnanlagen“. Sie alle sind selbstständig - soweit es das Alter zulässt. Und der Verein Moro kümmert sich um die, die Hilfe brauchen. Dazu zählt auch das tägliche gemeinsame Mittagessen - immer frisch gekocht.
"Wir haben es hier so schön. Wir haben hier unseren Mittagstisch, wir sind krank, wir brauchen Leute, die uns helfen, die mit uns einkaufen gehen, zum Arzt begleiten und alles, die brauchen wir ganz dringend", sagt Bewohnerin Traute Scholz.
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Senioren protestieren vor dem Roten Rathaus für den Erhalt
Aber damit ist - Stand jetzt - wohl bald Schluss. Denn die Moro steht vor der Pleite. Laut Verein wurden Maßnahmen vom Jobcenter gestrichen und die öffentliche Finanzierung reicht nicht mehr. Auf RTL-Anfrage sagt der Berliner Senat allerdings, er habe alle vorliegenden Forderungen berücksichtigt:
„Insofern hat die Abteilung Arbeit und berufliche Bildung keine Förderung des Trägers eingestellt, sondern gerade ein neues Projekt mit 10 Beschäftigten eingerichtet.“ Der Verein aber sagt: Bei dem Seniorenprojekt kommt schlicht zu wenig Geld an. Die 16 Mitarbeiter landen deshalb wohl auf der Straße.
Die Senioren wünschen sich, dass die Politik und der Verein eine gemeinsame Lösung finden. Und dafür protestieren sie sogar vor dem Roten Rathaus. Ihre Hoffnung: Sie alle wollen ihr Zuhause behalten und ihren Alltag selbstständig meistern, gemeinsam mit ihren Helfern.
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