Richtig gießen im Sommer
Mit diesen Tipps kommen eure Pflanzen gut durch die Hitze!
Die Hitze macht nicht nur uns zu schaffen, sondern auch unseren Pflanzen.
Logisch: Damit sie bei hohen Temperaturen nicht eingehen, müssen wir sie gerade im Sommer viel und vor allem regelmäßig gießen. Die Frage ist nur: WANN ist dafür der richtige Zeitpunkt? Und wie viel Wasser brauchen sie wirklich? Exklusive Tipps gibt es auch von unserem Pflanzenexperten Jerry Gold im Video.
Pflanzen unbedingt gießen, wenn es am kühlsten ist
Gießt eure Pflanzen zu den Tageszeiten, an denen es am kühlsten ist. Denn wenn die Sonne scheint und die Luft am wärmsten ist, verdunstet viel Wasser aus dem Boden. Daher sollten Hobbygärtner ihre Pflanzen gießen, wenn es an heißen Tagen am kältesten ist - also am frühen Morgen sowie bei Bedarf zusätzlich abends.
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Allerdings betont Isabelle van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin: „Wenn die Pflanzen Durst haben, haben sie Durst.” Dann spielt der Zeitraum auch keine Rolle mehr. Im Zweifel also lieber direkt gießen. Da sei Nachschub besser, als sie noch einige weitere Stunden dem Wassermangel auszusetzen und zu riskieren, dass sie vertrocknen.
Bei Topfpflanzen: Wenig, aber öfter gießen
Gießt bei Topfpflanzen besser wenig auf einmal und dafür aber öfter. Denn die meisten Pflanzen vertragen es nicht, wenn sich über längere Zeit überschüssiges Gießwasser im Topf aufstaut. Dann faulen die Wurzeln. In Hitzeperioden wird diese Nässe zwar schnell aufgebraucht, trotzdem bietet es sich an, auch dann eher in kleinen Portionen zu gießen statt in einem großen Schwall.
Denn: Trockene Blumenerde nimmt das Wasser nur langsam auf, erläutert die Geranienzüchter-Initiative Pelargonium for Europe. Deshalb läuft erst einmal viel daneben oder tropft aus einem Gefäß unten heraus, die Erde ist aber nicht gesättigt.
Daher besser mit kleiner Wartezeit weitere Schlückchen verabreichen. Die Züchter raten, für Pflanzen im Topf und Kasten pro Gießgang insgesamt etwa zehn Prozent des Gefäßvolumens an Wasser einzuplanen.
Im Video: So bewässert ihr eure Pflanzen, wenn ihr im Urlaub seid
Bei Beetpflanzen und Rasen: Viel, aber seltener gießen
Eine Ausnahme von der oben genannten Regel gibt es allerdings: Insbesondere bei Beetpflanzen und Rasen ist es besser, pro einzelnem Gießgang in der Summe etwas mehr zu gießen, dafür aber seltener zur Kanne zu greifen. Sonst verführt das Pflanzen dazu, ihre Wurzeln weit oben wachsen zu lassen, da nur hier das wenige Gießwasser ankommt. Mehr Wasser auf einmal fördert hingegen das Tiefenwachstum der Wurzeln - und damit auch die Möglichkeit, sich besser selbst zu versorgen.
Beim Rasenmähen ist während der heißen Temperaturen weniger mehr: Zwar ist der Rasenschnitt auch ein Schutz vor Austrocknung. Allerdings solltet ihr nicht zu viel abschneiden. "Ist der Rasen zu kurz, braucht er mehr Wasser", erklärt Gert Schulte-Bunert, Präsident des Greenkeeper Verbands Deutschland in Wiesbaden. Ideal ist eine Länge von 4,5 bis 5 Zentimetern.
Mythos: Wasser nicht direkt auf die Blätter gießen?
Es heißt, dass Wassertropfen auf den Pflanzen in der Sonne wie Brenngläser wirken. Die Blätter verbrennen also eher, wenn man das Gießwasser über sie gießt.
Gartenexpertin Van Groeningen sagt jedoch: „Ich halte den Tipp für übertrieben. Den meisten Pflanzen macht das nichts aus.” Lediglich jene mit wolligen und filzigen Blättern wie der Wollziest litten darunter. „Sie sind konzipiert dafür, in Trockenheit zu leben.”
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