Es geht um rund 830.000 Euro SchmerzensgeldMissbrauchsopfer verklagt das Erzbistum Köln
Eine Frau war die Pflegetochter eines Priesters. Er missbrauchte sie über Jahre. Nun fordert die heute 57-jährige Schmerzensgeld. Heute war Prozessauftakt am Landgericht Köln.
„Es kommt immer hoch“
Der Geistliche hat Melanie F. als Kind jahrelang missbraucht. An jedem Wochenende. Größtenteils in der Badewanne. Zwei Mal wurde sie schwanger, musste abtreiben.
Jetzt fordert die heute 57-Jährige vom Erzbistum Köln rund 830.000 Euro. Schmerzensgeld für die hundertfachen Vergewaltigungen. Das Opfer sagt gegenüber RTL WEST: "Ich lebe da immer noch sehr schlecht mit. Man kann es ja nicht aus dem Kopf durchstreichen oder in eine Schublade tun. Es kommt halt zwischendurch immer hoch und da muss man halt mit zurechtkommen und klarkommen.
Taten sind verjährt
Melanie F. und ihr Pflegebruder lebten in einem Kinderheim. Dann zogen die Beiden in das Haus des Priesters. Das Mädchen war vermutlich das erste Opfer eines Serientäters. Denn der Priester hat mehrere Kinder missbraucht. Dafür wird Hans-Bernhard U. 2022 zu 12 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Aber nicht für die Taten an Melanie F. Denn die sind verjährt.
Im jetzigen Prozess am Landgericht Köln geht es um eine mögliche zivilrechtliche Verantwortung
Urteil im September
Im vergangenen Jahr erstritt Missbrauchsopfer Georg Menne 300.000 Euro Schmerzensgeld vom Bistum. Aber der Mann lebte eben nicht beim Priester. Das Erzbistum Köln hat sich heute nicht gegenüber RTL WEST zum laufenden Verfahren geäußert. Ein Urteil könnte im September fallen.