Vor Gericht wird er dafür gefeiert
Hamburger Arzt soll massenhaft falsche Masken-Atteste ausgestellt haben

Alles erstunken und erlogen!
Er soll während der Corona-Pandemie in seiner privatärztlichen Praxis falsche Masken-Atteste ausgestellt haben. Und das, ohne auch nur einen Blick auf die Patienten zu werfen. Jetzt steht der 80-jährige Arzt in Hamburg vor Gericht. Das Interesse an dem Verfahren ist riesig.
Jubel beim Betreten des Gerichtssaals
Massenauflauf beim Prozessauftakt am Montag (6. Mai) um die falschen Masken-Atteste. Der Angeklagte Arzt Walter W. wird beim Betreten des Gerichtssaals bejubelt wie ein Popstar. Dabei soll er sich laut Staatsanwaltschaft strafbar gemacht haben. Bei ihm sollen Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ganz leicht zu bekommen gewesen sein und vor allem: ohne Untersuchung. Der mittlerweile 80-jährige Arzt soll in mindestens 57 Fällen falsche Bescheinigungen ausgestellt haben. Diagnosen sollen unter anderem Panikattacken, Asthma und CO2-Vergiftungen gewesen sein. Auch nach Überweisungen zu den entsprechenden Fachärzten sucht man vergeblich. Im Gespräch mit RTL sagt der Angeklagte: „Ich habe mir nichts vorzuwerfen“.
Im Video: Arzt vor Gericht Bochum
Angeklagter hat dazu aufgerufen, zum Prozess zu kommen
Der Angeklagte trat in der Vergangenheit immer wieder bei Querdenker-Events als Sprecher auf. Zwischenzeitlich war er Leiter der Initiative „Ärzte für Aufklärung“, die immer wieder durch Verschwörungstheorien während der Corona-Pandemie aufgefallen sind. Auf genau jener Internetseite soll Walter W. auch zum Besuch des Prozesses aufgerufen haben – offensichtlich mit Erfolg. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm eine Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.