Nach Insolvenz-Antrag
Galeria schließt 16 seiner 92 Warenhäuser - So viele Arbeitsplätze fallen weg

1.400 Jobs sollen gestrichen werden!
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 seiner 92 Warenhäuser schließen. Das erfuhr die dpa aus Unternehmenskreisen. Details zu den betroffenen Standorten sollen am Samstag bekannt gegeben werden.
Galeria Karstadt Kaufhof: Dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren
Paukenschlag im Insolvenz-Krimi um die angeschlagene Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. 16 Filialen werden dichtgemacht! Von den rund 12.800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11.400 demnach ihren Job behalten. 1.400 würden gehen müssen, heißt es in einer Pressemitteilung. Zuletzt hat Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus angekündigt, dass in der Konzernzentrale in Essen die Hälfte der 900 Arbeitsplätze abgebaut werden soll.
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Der Warenhauskonzern hat Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nennt Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers Rene Benko. Deren Schieflage hat unmittelbare Auswirkungen: Im Zuge der letzten Insolvenz von Benko zugesagte Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette waren nicht mehr geflossen.
Im Video: Die bewegte Geschichte von Galeria Kaufhof Karstadt
Suche nach neuem Eigentümer soll fortgesetzt werden
Van den Bossche und Denkhaus geben noch im Januar die Suche nach einem neuen Eigentümer und den Erhalt von Galeria als Ziele aus. Das Unternehmen verhandelt daraufhin nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.
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Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Die Gläubiger kommen am 28. Mai in der Messe Essen zusammen, um darüber abzustimmen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben. (xes, mit dpa)