Einem Suchhund verdankt Gabriel G. sein Leben

Fünf Tage unter Häusertrümmern begraben: Mann (33) fast unverletzt gerettet!

A man raises his hand as rescue workers carry him to an ambulance after being rescued having survived 118 hours after a deadly building collapse in George, South Africa May 11, 2024, Herman Pieters/Garden Route District Municipality/Handout via REUTERS    THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY
Retter tragen einen Mann weg, der 118 Stunden unter den Trümmern gelegen hatte.
via REUTERS, Herman Pieters/Garden Route Dist

„Jetzt ist dieses Wunder passiert!“
Am Montag stürzt der Rohbau eines mehrstöckigen Gebäudes im südafrikanischen George in sich zusammen. Zu diesem Zeitpunkt sind gut 80 Arbeiter auf der Baustelle. Viele werden unter 3.000 Tonnen Betonbrocken, Schutt und Stahlstreben begraben. Mindestens 19 Leichen haben die Suchtrupps bisher gefunden. Trotzdem haben sie die Hoffnung nie aufgegeben, noch jemanden lebend zu retten. Dieser Jemand ist der 33-jährige Fliesenleger Gabriel G.

Gebäudeeinsturz in Südafrika: Verschütteter nach fünf Tagen gerettet

FILE PHOTO: Rescuers work to rescue construction workers trapped under a building that collapsed in George, South Africa May 8, 2024. REUTERS/Esa Alexander/File Photo
Präsident Cyril Ramaphosa ließ eine Untersuchung des Vorfalls einleiten.
/FW1FP/Andrew Heavens, REUTERS, Esa Alexander

Noch immer werden mehr als 30 Menschen unter den Trümmern des eingestürzten Gebäudes in George, einer Küstenstadt rund 400 Kilometer östlich von Kapstadt, vermutet. Am Montag war es nach noch ungeklärter Ursache binnen Sekunden zusammengebrochen. Nach unglaublichen 116 Stunden und vielen geborgenen Leichen hören die Retter am späten Samstagabend plötzlich ein Geräusch. Ein Suchhund schlägt an und weist sie Medienberichten zufolge in die richtige Richtung.

„Ich habe ein leises Stöhnen gehört“, sagt Sanitäter Jetreu Jacobs dem südafrikanischen Nachrichtenportal news24.com. Er habe sein Team gebeten, sofort für Ruhe zu sorgen und sei in einen Hohlraum geklettert, aus dem er die Stimme vermutete. „Dann haben wir unseren Audioadapter an die Suchkamera angeschlossen und (...) dann habe ich gehört, wie der Patient um Hilfe rief“, erinnert sich Jacobs.

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Sanitäter über Rettungswunder in George: „Hatte die ganze Zeit Kontakt zu ihm“

Der Mann sei ansprechbar und so weit erreichbar gewesen, dass die Retter ihn direkt mit Wasser versorgen können. „Ich hatte die ganze Zeit Kontakt zu ihm. Er hatte keine sichtbaren Verletzungen“, sagt Jacobs. Rund zwei Stunden später – insgesamt 118 Stunden unter den Trümmern – ziehen sie Gabriel G. endlich heraus.

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„Wir alle haben uns ein Wunder gewünscht. Jetzt ist dieses Wunder passiert“, sagt Alan Winde, der Premierminister der Provinz Western Cape lokalen Medien. Der Fall zeige, dass man die Hoffnung bei ähnlichen Unglücken niemals ausgeben dürfe und immer weitersuchen müsse. Egal, wie unwahrscheinlich es sei, jemanden zu finden.

Viele Tote nach Gebäudeeinsturz in Südafrika: „Nationale Katastrophe“

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa sprach in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme den Familien der Toten und Vermissten seine Anteilnahme aus. Er forderte eine genaue Untersuchung des Vorfalls, um ähnliche Unglücke in Zukunft zu verhindern. Gesundheitsminister Joe Phaahla bezeichnete den Gebäudeeinsturz nach einem Besuch der Unglücksstelle als „nationale Katastrophe“. (sbl, mit dpa)

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