Sein Schicksal ließ Ex-Polizist Gene keine Ruhe

Wiedersehen nach 23 Jahren – Ausgesetztes Baby trifft seinen Retter

„Das Timing hätte nicht besser sein können!“
Es ist kurz vor Weihnachten im Jahr 2000, als der damalige Polizist Gene Eyster aus dem US-Bundesstaat Indiana einen Anruf erhält, der sein Leben für immer verändert. Er wird zu einem ausgesetzten Baby gerufen. Das Schicksal des Kindes lässt ihn über 20 Jahre lang nicht los, doch Gene weiß nicht, was mit dem Baby passiert ist – bis jetzt!

Informationen über das Box-Baby wurden unter Verschluss gehalten

Jahrelang fragt sich Gene Eyster, was aus dem Findelkind geworden ist.
Jahrelang fragt sich Gene Eyster, was aus dem Findelkind geworden ist.
Enex

Dass das zurückgelassene Baby etwas Besonders ist, spürt Gene Eyster bereits bei ihrer ersten Begegnung. Völlig hilflos und allein liegt es damals in Decken gewickelt in einer Pappbox. Gene kann nicht aufhören, an den kleinen Jungen zu denken, besucht ihn im Krankenhaus: „Ich bin mit einem Teddybären zurückgegangen, nur damit jeder, der vorbeigeht, weiß: ‘Jemand sorgt sich um ihn’“, erzählt er dem US-Sender CBS.

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Jahrelang beschäftigt den heute 47-Jährigen die Frage, was wohl aus dem Baby aus der Box geworden ist. Da die Akten jedoch unter Verschluss gehalten werden, lebt Gene Eyster in Ungewissheit. Doch 23 Jahre nach dem Einsatz erhält er erneut einen Anruf – dieses Mal von einem ehemaligen Kollegen: „Er sagte: Erinnerst du dich an den Fall, bei dem das Baby in einem Karton zurückgelassen wurde? Nun, du wirst es nicht glauben. Er sitzt neben mir, er ist mein Azubi!“

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Wiedersehen bei der Polizei: „Der Kreis schließt sich"

Nach 24 Jahren sehen sich Matthew (l.) und Gene zum ersten Mal wieder.
Nach 24 Jahren sehen sich Matthew (l.) und Gene zum ersten Mal wieder.
Enex

Nach all den Jahren erfährt Gene Eyster: Der kleine Junge von damals heißt Matthew Hegedus-Stewart. Nach seiner Rettung wurde er zur Adoption freigegeben. Jetzt will der 24-Jährige selbst Polizist werden – und absolviert seine Ausbildung ausgerechnet und rein zufällig in derselben Dienststelle, in der sein mittlerweile pensionierter Retter gearbeitet hat. Nach 23 Jahren kommt es endlich zum Wiedersehen zwischen den beiden. „Der Kreis schließt sich. Ich kann es mir kaum aus seiner Sicht vorstellen, was das bedeutet“, sagt Matthew Hegedus-Stewart CBS.

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Was sich für Matthew nach einem unverhofften Zufall anfühlen muss, hat für Gene Eyster eine viel tiefer gehende Bedeutung. Vor wenigen Monaten stirbt sein einziger Sohn Nick unerwartet im Alter von 36 Jahren. Kurz darauf trifft der Ex-Polizist das Baby wieder, dessen Schicksal ihn so bewegt hat: „Das Timing hätte nicht besser sein können. Es hat mir geholfen, eine Lücke zu füllen, mit der ich mich auseinandersetzen musste.“ Und so wie Gene Eyster einst für ein hilfloses Kind da sein konnte, ist Matthew jetzt für ihn da. (xas)