„Dr. Stefan Frank” schwelgt in Erinnerungen
Uni statt TV-Studio – warum ein Anruf Sigmar Solbachs Leben für immer veränderte

Es war die kürzeste Rolle seines Lebens!
TV-Star Sigmar Solbach kann auf mehr als 50 Jahre Schauspielkarriere zurückschauen. Doch nicht immer läuft es rund. Eine Karriereflaute führte zu einem kleinen Umweg. Welcher das war, hat uns „Dr. Stefan Frank” in der persönlichen Sprechstunde verraten.
Sigmar Solbach wollte schon als Kind Schauspieler werden
Schauspieler Sigmar Solbach wird in wenigen Wochen 79 Jahre alt und kennt alle Höhen und Tiefen einer langen Karriere. Schon früh ist ihm klar, dass es für ihn nur einen Beruf geben kann: „Ich wusste interessanterweise mit zehn, elf Jahren, dass ich Schauspieler werden will. Was sehr erstaunlich ist, weil in der Kleinstadt Olpe, in der ich aufgewachsen bin, gab es keine Theater.“ Und auch Fernsehen gibt es damals noch nicht. „Und gegen manche Widerstände bin ich es dann auch tatsächlich geworden. Im Gegensatz zu heutigen Berufswegen, wo es doch relativ selten ist, dass man wirklich 50, 60 Jahre lang denselben Beruf ausüben kann und damit einigermaßen auch seinen Lebensunterhalt verdient, ist mir das tatsächlich gelungen.“
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Sigmar Solbach wirkt sehr dankbar dafür. Und dann berichtet er uns von einer kurzen Episode seines Lebens, in der er sich tatsächlich nach einer Alternative umsehen muss. Etwa Mitte der 1980er Jahre bleiben die Rollenangebote aus. Solbach, der bis dahin für viele Serien wie „Die Schwarzwaldklinik“ oder „Das Traumschiff“ vor der Kamera steht, hat Existenzängste. „Das einzige Mal, wo ich wirklich plötzlich das Gefühl hatte ‘jetzt reißt alles ab, ich kriege keine Angebote mehr, keiner will mehr was von mir’“, erzählt er uns.
Sigmar Solbach schreibt sich an der Uni ein
Solbach entschließt sich, sein 1967 bestandenes Abitur „in die Tat umzusetzen und in München zu studieren”. Seine Wahl fällt auf Indische Kunstgeschichte und Philosophie. Ein älterer Bayer sitzt an der Anmeldung und erkennt den Schauspieler nicht. Solbach: „Plötzlich stutzte er und sagte ‘Was? 1967 Abitur gemacht und jetzt kommst du her?’ Und da hat mich der Hafer gestochen ‘Ja, bis jetzt habe ich gespielt’”, entgegnet er dem Mann. Der fällt prompt darauf rein und antwortet: „Ach, gespielt hat er und jetzt will er studieren. Na super!”
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Eine Kollegin an der Anmeldung hat Solbach aber schon erkannt und flüstert ihrem Kollegen ins Ohr: „Das ist der Schauspieler!” Der Bayer erkennt ihn schließlich auch. Er lacht und lässt ihn sich einschreiben. Einen Vorteil des Studentenausweises nutzt Sigmar Solbach gern: „Ich durfte ein paar Mal verbilligt ins Kino.” Doch sehr bald hat sich das Studium erledigt: „Ich habe keine Vorlesung gesehen, nichts, ich war nie in der Uni.” Denn plötzlich hat er ein Angebot auf dem Tisch liegen, das alles verändert: die Rolle des Jan Balbeck in „Das Erbe der Guldenburgs”. Ein Straßenfeger der späten 1980er Jahre.
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Heute schaut Sigmar Solbach kaum noch lineares Fernsehen. Auch die TV-Rollenangebote reizen ihn nicht mehr. Dafür können wir ihn umso öfter im Theater sehen: „Die Theaterbühne war immer meine Basis. Die Bretter, die dann, wenn man darauf steht, die Welt bedeuten.”
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche