Die Republik Armenien ist ein zwischen dem Kaspischen und
dem Schwarzen Meer gelegener Binnenstaat im Kaukasus. Die Hauptstadt und
gleichzeitig größte Stadt des Landes heißt Jerewan (Eriwan).
Bevölkerungszahl und geographische Lage Armeniens
In Armenien leben etwa 3 Millionen Menschen (Stand 2018) auf
einer Fläche von 29.800 km² . Die Amtssprache des Landes ist Armenisch. Weit
verbreitet ist aber auch Russisch, das häufig im Geschäftsleben oder als
Unterrichtssprache verwendet wird. Armenien grenzt an Georgien, Aserbaidschan,
an die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan, an den Iran und an die Türkei.
Der größte Teil des Landes wird von Gebirgen beherrscht. Das heutige Land
umfasst nur einen kleinen Teil des einstmals viel weiter ausgedehnten
Siedlungsgebiets der Armenier.
Kurze Geschichte Armeniens
Am Schnittpunkt zwischen Asien und Europa gelegen war das
kleine Armenien immer der Zankapfel zwischen verschiedenen übermächtigen
Völkern. Meder, Perser, Römer und Araber erhoben Anspruch auf das Gebiet, das
seine staatliche Unabhängigkeit immer nur für kurze Zeit erlangte. Im 19.
Jahrhundert waren es Russland und das Osmanische Reich, die die Region unter
sich aufteilten. In den östlichen Gebieten des Osmanischen Reichs siedelten
sehr viele Armenier. Unter der nationalistisch gesinnten jungtürkischen
Regierung kam es vor allem in den Jahren 1915 und 1916 zu zahlreichen
Ermordungen und zur Vertreibung der Armenier. Man geht davon aus, dass dabei
zwischen 80.000 und 300.000 Menschen zu Tode kamen. Während die meisten
Historiker der Meinung sind, dass die Türkei einen gezielten Völkermord
durchführte, bestreitet das die türkische Regierung und geht davon aus, dass es
sich um kriegsbedingte Todesfälle im Zusammenhang mit den Kämpfen des Ersten Weltkriegs
handelte.
Armenien in der Neuzeit
Nach Ende des Ersten Weltkriegs bildeten sich neue Staaten.
Im Februar 1918 schloss sich Armenien mit Aserbaidschan und Georgien zusammen,
aber schon bald zerfiel das Bündnis und im Mai 1918 erklärte Armenien seine
Unabhängigkeit. Diese endete wieder, als im Dezember 1922 die Sowjetunion
gegründet wurde. Armenien wurde zu einer der zahlreichen Unionsrepubliken, was
eine weitreichende Russifizierung zur Folge hatte. Infolge des Zerfalls der
Sowjetunion proklamierte Armenien im September 1991 erneut seine
Unabhängigkeit.