Viele Bundesländer betroffenVerdi ruft am Freitag zum ÖPNV-Streik auf

Verdi macht jetzt Ernst!
In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für Freitag zu einem ganztägigen Warnstreik im Personennahverkehr in sechs Bundesländern auf. Von dem Branchenstreiktag betroffen seien Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, teilte der Verdi-Bundesverband am Mittwoch in Berlin mit.
„Die Situation der Beschäftigten ist außerordentlich problematisch”
Pendlerinnen und Pendler müssen sich am Freitag also auf Verspätungen und Ausfälle von Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen einstellen. Die Aktionen sollten weitestgehend von Betriebsbeginn bis Betriebsende dauern, erklärte Verdi. Insgesamt seien 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen in Städte und Landkreisen betroffen.
„Die Situation der Beschäftigten im ÖPNV ist außerordentlich problematisch”, erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle mit Blick auf den Warnstreik im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Es gibt viel zu wenig Personal, so dass die Arbeitsverdichtung ständig zunimmt.” Verdi will für die mehr Lohn und mehr freie Tage erstreiten, die Verhandlungen mit Bund und Kommunen brachten zuletzt aber keine Annäherung.
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Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die bundesweit über 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen war am Dienstag ohne merkliche Annäherung zu Ende gegangen. Die Verhandlungen werden vom 14. bis 16. März in Potsdam fortgesetzt. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaften fordern acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber eine Anhebung um 350 Euro monatlich.
Verdi kündigt Streiks in weiteren Tarifrunden an
Zugleich werden laut Verdi auch die Beschäftigten in weiteren Tarifrunden im Nahverkehr streiken, darunter die Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Für Berlin hatte Verdi am Montag die BVG-Beschäftigten zu zwei ganztägigen Warnstreiks am Donnerstag und Freitag aufgerufen.
Für Donnerstag ruft Verdi bundesweit zudem zu Warnstreiks bei Stadtwerken, Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetrieben sowie Müllverbrennungsanlagen auf. Hier seien für Bürgerinnen und Bürger allerdings zunächst keine direkten Auswirkungen zu erwarten, erklärte die Gewerkschaft. (nlu/reuters/dpa)