Suchaktion in Russland bringt Gewissheit
Vermisstes Flugzeug mit 49 Personen an Bord ist abgestürzt
Es gibt keine Überlebenden!
Das im Osten Russlands vom Radarschirm verschwundene Flugzeug mit 49 Personen an Bord ist abgestürzt. Während der großangelegten Suchaktionen haben Einsatzkräfte den brennenden Rumpf der Maschine gefunden, wie russische Behörden mitteilten. Sie hätten niemanden entdecken können, der den Absturz überlebt hätte.
Flugzeug in Russland abgestürzt – auch 49 Menschen an Bord!
Die Maschine, eine Antonow vom Typ An-24, verschwand am Nachmittag (Ortszeit) kurz vor dem Ziel von den Radaren. Sie sei beim zweiten Anflug auf Tynda gewesen, als das Signal verschwand, teilten die Behörden mit. Zuvor habe die Crew aber keine Probleme mit dem Flugzeug gemeldet.
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Rettungskräfte fanden das brennende Flugzeugwrack rund 15 Kilometer vom Flughafen entfernt. Die aus dem Rettungshubschrauber aufgenommenen Bilder von der Unglücksstelle lassen das Schlimmste vermuten: Das brennende Wrack liegt mitten in der Taiga, die Bruchstücke sind weit voneinander entfernt. Spuren von Überlebenden gibt es nicht.

Die Rettungsarbeiten werden durch die dort vorherrschende Moor- und Taigalandschaft erschwert. Die Gegend ist nur sehr dünn besiedelt. Der Rettungshubschrauber konnte nicht am Unglücksort landen. Um Gewissheit über das Schicksal der Insassen zu erlangen, müssen sich die Bergungstrupps daher zu Fuß zum Absturzort durchschlagen. Die Einsatzkräfte hoffen, bis zum Sonnenuntergang dorthin vordringen zu können.
Erste Theorie zum Flugzeugabsturz in Russland: War es ein Pilotenfehler?
Doch warum stürzte das Flugzeug ab? Die Ermittler gehen Medienberichten zufolge vor allem dem Verdacht menschlichen Versagens nach. Als wahrscheinlichste Ursache gilt demnach ein Pilotenfehler. Die Crew soll unter schwierigen Wetterbedingungen die Flughöhe falsch eingeschätzt und dabei womöglich eine Baumkrone gestreift haben, heißt es. Aber auch technische Fehler sind noch nicht ausgeschlossen.
Das Flugzeug war in der Großstadt Chabarowsk gestartet. An Bord: 43 Passagiere, darunter fünf Kinder, und sechs Besatzungsmitglieder. Nach einem Zwischenstopp in Blagoweschtschensk sollte es in Tynda landen, einer Stadt in der Region Amur an der Grenze zu China.
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Nach Flugzeugabsturz in Russland: Strafverfahren gegen Fluggesellschaft Angara eingeleitet
Die Staatsanwaltschaft hat nach dem Absturz ein Strafverfahren gegen die Fluggesellschaft Angara wegen des Verstoßes gegen Sicherheitsbestimmungen eingeleitet. Das Flugzeug selbst soll allerdings unmittelbar vor dem Abflug überprüft worden sein. Sicherheitsmängel wurden demnach nicht festgestellt.

Korruption ist in Russland weit verbreitet. Oft werden Überprüfungen nur formell durchgeführt. Bereits in der Vergangenheit haben solche Nachlässigkeiten – oft einhergehend mit der Annahme von Bestechungsgeldern – zu schweren Unfällen geführt.
Flugzeug in Russland abgestürzt: An-24 ist eines der ältesten noch betriebenen Passagierflugzeuge
Die An-24 ist eines der ältesten noch betriebenen Passagierflugzeuge weltweit. Die Serienproduktion begann Anfang der 1960er Jahre. Die Unglücksmaschine selbst war laut Medienberichten knapp 50 Jahre alt. Die Fluglizenz war demnach aber noch bis 2036 gültig.
Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Unfällen oder Zwischenfällen wegen der Sicherheit. 2019 misslang etwa eine Notlandung auf dem Flughafen Nischneangarsk: Das Flugzeug kam von der Landebahn ab und fing Feuer – zwei Passagiere kamen ums Leben. (nlu/reuters/dpa)