Übung für den Ernstfall
Polizei macht Randale-Training
Großübung der Polizei in Wuppertal: Rund 250 Beamte aus der Region haben für die anstehende Europameisterschaft trainiert. Nicht auf dem Rasen im Stadion, sondern auf den Straßen drumherum. Die Mission lautete, eine Gruppe Fans möglichst ohne Zwischenfälle zum Fußballspiel zu bringen.
Pyro beim Fanmarsch
Sie singen, sie pöbeln, einige sind gewaltbereit, andere zünden Pyro: Aber diese vermeintlichen Fußballfans sind Polizisten. In Wuppertal trainieren sie und ihre Kollegen heute für den Ernstfall: „Geübt wird ein Szenario oder mehrere Szenarien im Zusammenhang mit einem Fußballspiel, natürlich auch im Hinblick auf die bevorstehende Europameisterschaft. […] Sämtliche Abläufe, die wir letztendlich in realen Szenarien erleben können, müssen trainiert werden. […] Verschiedene Einsatzeinheiten, die involviert sind, müssen sich aufeinander abstimmen und deshalb besteht ein Großteil der polizeilichen Arbeit natürlich auch aus Übungen.", so Stefan Weitkämper von der Wuppertaler Polizei.
Möglichst realistisch und ungefährlich
Wichtig dabei: Es soll nicht zu gefährlich werden, niemand soll sich verletzen. Die Beamten sind auch nur mit den roten Übungspistolen bewaffnet. Trotzdem soll alles möglichst realistisch ablaufen. Immer wieder tanzen die Übungs-Fans aus der Reihe und die Polizei muss einschreiten. Und dabei kommt es auf‘s richtige Timing an: „Wir versuchen natürlich diese Personen zu identifizieren, indem das teilweise videografiert wird, die Straftat und dann in einem geeigneten Moment wird dann dieser Straftäter oder der erkannte Straftäter aus der Gruppe her-ausgezogen, um die Personalien festzustellen und ein gerichtsverwertbares Strafverfahren einzuleiten. […] Man muss natürlich mit Solidarisierungseffekten rechnen. Und genau diesen Moment muss man dann einfach abpassen." so Stefan Weitkämper von der Wuppertaler Polizei. Und nicht nur für die Beamten sind Übungen wie diese wichtig. Auch die Vierbeiner sind im Trainigseinsatz, sagt Weitkämper: „Hunde gehören natürlich in das Konzept der Bereitschaftspolizei hinein. Es gibt gewisse Situationen, wo der Einsatz des Diensthundes angezeigt ist. Man kann damit zum Beispiel Wege absperren, indem man den Dienst Hund an dieser Stelle einsetzt und dann letztendlich die Gruppe damit aufhält."
Training für die EM
Übungen wie diese sollen auch die Fußball-Europameisterschaft im Sommer möglichst sicher machen. Deshalb wird aktuell regelmäßig trainiert, so NRW-Innenminister Herbert Reul: „Es ist immer klug, bei Großereignissen vorher ein bisschen zu üben und zu trainieren. […] Man kann nie hundertprozentig vorbereitet sein im Sinne von, dass nie was passieren kann. Es gibt immer weiter Kriminalität, es kann immer was in der Welt passieren. Aber Polizei hat gelernt, sich immer auf neue Lagen einzustellen. Deshalb wir das gut vorbereitet."