Wegen Spionage

US-Reporter Evan Gershkovich in Russland zu 16 Jahren Haft verurteilt

Ein Mann in Russland vor Gericht.
Evan Gershkovich hat sich vor einem russischen Gericht nicht schuldig bekannt.
IMAGO/ITAR-TASS

Er hat schon 478 Tage im Gefängnis verbracht!
Der US-Reporter Evan Gershkovich ist am Freitag (19. Juli) in Russland in einem umstrittenen Spionageprozess zu 16 Jahren strenger Lagerhaft verurteilt worden. Das meldeten russische Agenturen übereinstimmend aus dem Gericht in Jekaterinburg.

Evan Gershkovich hat die Vorwürfe in dem Prozess zurückgewiesen

Der Wall Street Journal-Reporter Evan Gershkovich wurde am Freitag wegen Spionage zu 16 Jahren Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt. Sein Arbeitgeber und die US-Regierung weisen die Vorwürfe als erfunden zurück. Der Abschluss seines raschen und geheimen Prozesses in dem stark politisierten Rechtssystem des Landes könnte möglicherweise den Weg für einen Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Washington ebnen.

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Der kahlgeschorene Gershkovich wirkte ruhig, als er in einem gläsernen Käfig im Swerdlowsker Regionalgericht stand und dem Urteil teilnahmslos zuhörte. Als der Richter ihn fragt, ob er es verstanden habe, bejahte der Journalist das. Nachdem der Richter das Urteil verlesen hat, rief jemand im Gerichtssaal: „Evan, wir lieben dich!“

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Gershkovich bekennt sich nicht schuldig

Die Schlussplädoyers fanden hinter verschlossenen Türen statt, und Gershkovich bekannte sich nach Angaben des Pressedienstes des Gerichts nicht schuldig. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Strafe von 18 Jahren gefordert, doch der Richter entschied sich für eine kürzere Strafe. (xes)