Vollgelaufene Keller hier, Waldbrandgefahr dort

Der Südwesten säuft ab, der Osten vertrocknet

von Martin Pscherer und Henning Liss

Den Unwettern im Südwesten steht die Waldbrandgefahr im Osten gegenüber.
Im Osten von Deutschland fällt viel zu wenig Regen. Dort ist es so trocken, dass die Waldbrandgefahr so hoch ist, wie sonst manchmal im Hochsommer. Dafür zeigen die Prognosen gewaltige Regenmengen für andere Landesteile: Es droht Starkregen mit überschwemmten Straßen und vollgelaufenen Kellern.

Bis zu 90 Liter Regen pro Quadratmeter

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Gewitter mit Unwettergefahren im Südwesten, Sonnenschein und Trockenheit im Nordosten

Aktuell hat die Warnlage eher einen lokalen Charakter: Das heißt, dass die Gewitter örtlich begrenzt sehr kräftig werden können. In den kommenden Tagen werden die möglichen betroffenen Gebiete großflächiger. Im Westen und Süden können bis Samstag 40 bis 60, teilweise bis rund 90 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen, örtlich kann es bei kräftigen Schauern auch noch mehr werden.

Noch ernster sehen die Prognosen übrigens für die südliche Seite der Alpen aus: Im Norden von Italien können bis Freitagabend örtlich bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmetern fallen.

Waldbrandgefahr: Erst am Wochenende leichte Entspannung

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Im Osten reichen die Frühsommertemperaturen noch bis zum Wochenende. Im Westen ist teils schon bei 15 Grad Schluss

Der Osten von Deutschland könnte sich derweil über jeden Tropfen Regen freuen. Erst am Wochenende dürfte sich die Waldbrandgefahr dort leicht entspannen: Die Prognosen zeigen immerhin ein paar Schauer. Viel ist das aber nicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass dort seit Wochen zu wenig Regen gefallen ist.

Erste Maihälfte: Zu warm mit sehr unterschiedlichen Regenmengen

Die aktuelle Wetterlage passt zu dem Trend, den die Statistik für die erste Maihälfte zeigt: Im Westen Deutschlands war es sehr regnerisch. Dort ist zum Teil bereits jetzt so viel Regen gefallen, wie normalerweise im gesamten Monat zu erwarten ist. Im Osten sieht es ganz anders aus: Dort finden sich Flecken, wo noch nahezu gar nicht geregnet hat. Insgesamt sind wir etwa 3,3 Grad zu warm (verglichen mit dem Zeitraum 1991 bis 2020).

Pfingstwochenende könnte Entspannung bringen

Es wird also spannend und teils sogar gefährlich beim Wetter: