Polizei Kiel hat erstmalig einen Labrador-Welpen in der Ausbildung
Wenn Naira groß ist, bringt sie Feuerteufel hinter Gitter

Bösewichte aufgepasst, jetzt kommt Naira!
Der neun Wochen alte Labrador-Welpe ist DIE Neue bei der Polizei in Kiel. Schon in einem Jahr soll die Hündin zusammen mit ihrem Frauchen Verbrechen aufklären.
Brandstiftung wird Nairas Spezialgebiet
Treue Knopfaugen, süße Schlappohren und tapsige Pfötchen – zugegeben, furchteinflößend sieht die kleine Polizeihündin Naira nicht gerade aus. Trotzdem: Vor ihrer Spürnase sollten sich Verbrecher schon jetzt fürchten! Diensthundeführerin Stephanie Pälicke bildet sie zum Brandmittelspürhund aus. Die 42-Jährige zu RTL: „Der Hund sucht dann an der Brandstelle nach Rückständen von brennbaren Flüssigkeiten. Also nach allem, was bei einer Inbrandsetzung verwendet worden sein könnte.“ Wird also ein Feuer gelegt, kommen Naira und ihr Frauchen dem auf die Spur.
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Labrador-Welpe beginnt schon jetzt spielerisch mit dem Training

Noch sind es aber vor allem Leckerchen, denen Naira auf die Spur kommt. Als Belohnung für die ersten Schritte, die sie in Richtung Polizeihündin tapst. „Ich übe mit ihr schon jetzt das Gehen auf unebenem Gelände und arbeite spielerisch daran, dass sie den Benzin-Geruch in die Nase bekommt“, sagt Stephanie Pälicke im Gespräch mit RTL. Diese Grundlagen sind später besonders wichtig. In circa einem Jahr soll sie dann die Prüfung als Brandmittelspürhund ablegen und in die Pfoten-Stapfen der Schäferhündin Raja treten. Die Neunjährige darf zu Hause bei Stephanie Pälicke dann ihren Ruhestand genießen.
Dass Naira Polizeihündin werden darf, ist etwas ganz Besonderes
Labradore sind besonders gute Schnüffler und werden in anderen Bundesländern und in der Schweiz deshalb schon länger als Brandmittelspürhunde eingesetzt. Naira aber ist die erste Hündin ihrer Rasse, die in den Polizeidienst bei der Landespolizei Schleswig-Holstein antreten darf. Eine große Ehre, aber auch Druck für Diensthundeführerin Pälicke, die schon seit 2006 Polizeihunde ausbildet: „Ich wollte einfach gerne einen neuen und eben auch guten Weg gehen. Alle setzen so viel Vertrauen in mich, dass ich das schon gut machen möchte.“
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Im Video: Polizeihund Pat beim Training
Naira wohnt bei ihrer Diensthundeführerin
Die 42-Jährige ist rund um die Uhr mit Naira zusammen, achtet deshalb nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause penibel auf die Erziehung der kleinen Hündin. Und das seit sie vor einer Woche bei ihr eingezogen ist: „Bei der Züchterin hat sie manchmal Gartenstühle angekaut. Aber das haben wir zu Hause unterbunden.“ Obwohl streng sein gar nicht immer so einfach ist. „Die kleinen Knopfaugen sind schon niedlich“, sagt Pälicke. Trotzdem sind ihr Regeln wichtig. „Es ist ein Vorurteil, dass Regeln gleichzeitig Ärger bedeuten. Ich kann ja meine Regeln durchsetzen, ohne grob zu werden.“
Und so wird aus dem kleinen Welpen-Mädchen später sicher mal eine richtig gute Polizei-Spürnase!