„So sicher, wie das Amen in der Kirche“

Schweden aufgepasst! Anzeigenhauptmeister träumt von Auswanderung

Der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas Matthei zusammen mit einem Filmteam bei einem Werbefilm-Dreh fuer das Modehaus Zinser in der Tuebinger Innenstadt. Der Dreh wird immer wieder von Fans des Anzeigenhauptmeisters unterbrochen, welche Bilder machen wollen. Tuebingen, Anzeigenhauptmeister in der Tuebinger Innenstadt, 17.04.2024 Foto: Eibner-Pressefoto/Dennis Duddek
Der selbsternannte Anzeigenhauptmeister bekommt in Deutschland mittlerweile sogar Morddrohungen.
Dennis Duddek, picture alliance / Eibner-Pressefoto
von Patricia Kiel

Schweden bezahlt Prämie für Knöllchen-Schreiber!
Er ist Gesprächsthema in der ganzen Republik: Niclas Matthei (18), besser bekannt als der deutsche Anzeigenhauptmeister, hat sich das Knöllchen-Schreiben zum Hobby gemacht. Falschparker fürchten ihn, doch vielleicht könnte er Deutschland schon bald den Rücken kehren. RTL hat er verraten, unter welcher Voraussetzung er sich eine Auswanderung vorstellen könnte.

Anzeigenhauptmeister schreibt rund 4.000 Knöllchen in einem Jahr

In seiner signalfarbenen Warnkleidung radelt der Teenie aus Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt durchs ganze Land. Immer dabei: Smartphone, Zollstock und Kreide! Akribisch dokumentiert er Falschparker, wo immer er sie findet, schreibt eigenen Angaben nach allein im vergangenen Jahr rund 4.000 Anzeigen. Sein selbsterklärtes Ziel: Bald einmal Falschparker in jeder deutschen Stadt erwischt zu haben. Bisher macht er das unentgeltlich. Pläne, sein Hobby zum Geschäft zu machen, scheint es allerdings bereits zu geben, wie er nun RTL verrät.

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Denn: Schweden zahlt eine Prämie fürs Petzen! Etwa 100 Kronen, rund neun Euro, gibt es zum Beispiel im schwedischen Uppsala, wenn das Melden eines Falschparkers tatsächlich zu einer Anzeige führt. Das könnte sich durchaus lohnen. Es gibt nur einen Haken. Eine Auswanderung kostet Geld. Geld, das er mit Knöllchen-Schreiben in Deutschland bisher nicht zusammen bekommen hat.

Wie konkret seine Auswanderungspläne sind, verrät er zwar nicht – „Geschäftsgeheimnis“, erklärt Niclas. Allerdings hat er eine Spendenseite eingerichtet. Das Ziel sind 100.000 Euro. „Wenn das Spendenziel erreicht ist, ist der Weg nach Schweden so sicher wie das Amen in der Kirche“, gibt er an. Zur Zeit ist er aber noch weit entfernt – etwas über 4.000 Euro hat der Anzeigenhauptmeister schon zusammen.

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Anzeigenhauptmeister bald Knöllchen-Millionär?

Machen ihn die Falschparker eines Tages noch reich? „Wahrscheinlich eher noch nicht“, so der 18-Jährige. Gäbe es in Deutschland eine vergleichbare Prämie, hätte er eigenen Angaben nach bisher „eher rund 100.000 Euro“ verdient.

Kürzlich stellt er sogar öffentlich die Forderung an den Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), auch in Deutschland eine vergleichbare Prämie einzuführen. Für Niclas Matthei sei das Prämien-Thema „sehr ernst“. In Schweden müsste er etwa auf 10.000 Anzeigen kommen – dann wäre er zumindest Kronen-Millionär! Wenn er genauso viel schafft, wie im letzten Jahr, könnte es in schlappen drei Jahren so weit sein.

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Sorge vor den winterlichen Gefilden in Skandinavien hat er im Übrigen keine: „Das Wetter beeinflusst die Arbeit nicht“, teilt er mit. Er brauche nur, was er in Deutschland auch schon hat: „Mobiltelefon, Fahrzeug, Zollstock und Kreide.“