Heute sagt sie: „Es gibt immer einen Weg raus“
Sie hatte sogar Angst um ihre Tochter! Katjas Weg aus einer toxischen Beziehung
„Ich kann nicht mehr, du machst mich krank!“
Katja liest eine Passage aus ihrem Buch vor. Doch dabei sie liest nicht nur ihr geschriebenes Wort, sondern auch in Teilen ihre eigene Geschichte: Katja war selbst in einer toxischen Beziehung gefangen. Wie sie es raus aus der Hölle schaffte und wie sie heute anderen Betroffenen Mut macht, erfahrt ihr im Video.
Zwischen Liebe, Angst und Scham
Über Jahre hinweg schweigt Katja S. Aus Angst, aus Liebe, aus Scham. Ihr damaliger Partner misshandelt sie sowohl psychisch als auch körperlich. Als sich die Gewalt auf ihre Tochter überträgt, sei sie wach geworden, erzählt sie: „Da habe ich gedacht, okay, hier stimmt etwas nicht.“ Katja sucht sich Hilfe und kann sich schließlich aus den Fängen der Beziehung befreien.
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Hilfsangebote bei psychischer und physischer Gewalt
Hilfe finden Opfer psychischer und physischer Gewalt zum Beispiel beim sogenannten ,Weissen Ring’. Präventionsbeauftragter Ulrich Warncke weiß, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen: „Wir raten dazu, das ernst zu nehmen und das Thema anzugehen“, sagt er. Auch als Freund oder Angehöriger des Opfers könne man direkt helfen: „Den Täter ansprechen und fragen, ,Was machst du da?‘, ohne sich natürlich selbst dabei zu gefährden. Und dem Opfer Wege aufzeigen: ,Wir gehen hier raus, wir gehen zusammen zu einer Beratungsstelle‘.“
Hilfe finden Opfer von Gewalt zum Beispiel hier:
Hilfetelefon Frauen: 116 016
Hilfetelefon Männer: 0800 123990
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Im Video: Chris hatte schon einige toxische Beziehungen
Katja hat ein Buch über ihre Erfahrungen geschrieben
Katja kann geholfen werden, heute ist sie glücklich neu verheiratet und leitet eine Linedance-Gruppe in der Nähe von Bad Ems-Stahl. Mittlerweile hat sie den Mut gefunden, in dem Buch „Lügenjahre“ unter dem Pseudonym Marlene Liebschenk ihre Erfahrungen zu verarbeiten.Sie möchte anderen Mut machen, auch wenn die Geschichte etwa zur Hälfte fiktional und zur Hälfte real ist: „Ich möchte, dass andere Opfer in toxischen Beziehungen wissen, dass es immer einen Weg raus gibt. Ich habe damals viel zu lange gewartet, weil ich mich geschämt habe“, sagt sie.
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Schrittweise konnte sie sich aus ihrem eigenen Albtraum kämpfen. Heute will sie anderen Hoffnung auf ein schöneres Leben geben – weit weg von Unterdrückung, Gewalt und Abhängigkeit.