Witwe will Gerechtigkeit nach unfassbarer Tat

Tätowierer (61) geht zum Wunderheiler und stirbt nach Kräuterspritze

Tragischer Tod im österreichischen Klagenfurt.
Erwin S. (61) starb nach einer misslungenen Arztbehandlung an einem Herzinfarkt. Seine Frau kämpft jetzt für Gerechtigkeit.
Facebook/spiritof.kondor

Was für ein qualvoller Tod!
Ein 61-Jähriger starb in Klagenfurt nach einer misslungenen Arztbehandlung an einem Herzinfarkt – offenbar durch eine Alchemisten-Spritze mit Katzenkralle. Jetzt kämpft die Witwe um Gerechtigkeit für ihren Mann.

Tätowierer Erwin S. bekam teure Spritze mit Katzenkralle

Es sind schwere Vorwürfe gegen einen Mediziner und einen sogenannten Wunderheiler in der österreichischen Stadt – ihretwegen soll Erwin S. am 24. Mai 2023 qualvoll gestorben sein. Die Witwe des Tätowierers spricht jetzt mit heute.at über den tragischen Fall.

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„Nach einem überstandenen Schlaganfall hatte er einen Stent bekommen. Ein halbes Jahr später gingen wir zu einem Wunderheiler“, sagte Evelyn S. (53) der Zeitung. Der selbsternannte Alchemist soll mit einer Wünschelrute hin- und her gewackelt und dem Paar mehrere Kräutermittel verschrieben haben. Der nebenan arbeitende Arzt platzte zudem in den Raum und legte dem Patienten eine teure Infusion mit Katzenkralle nahe.

Erwin S. aus Klagenfurt reagierte sofort auf die Infusionen

Eine Woche später bekam Erwin S. die Spritze verabreicht. „Mein Mann begann sofort zu schwitzen, spürte Beklemmung auf der Brust und lief rot an“, schildert die verzweifelte Frau im Heute-Interview. Der Mediziner soll ihm dann eine weitere Spritze mit der Pflanze Ginkgo gegeben haben – anschließend sollte sich der Patient ausruhen. Kraftlos schleppte sich der Familienvater nach Hause und zitterte dabei am ganzen Körper. „Als die Rettung kam, war ein Bein schon steif“, erzählte seine Frau.

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Später stellten Ärzte im Krankenhaus fest: Erwin S. erlitt einen Vorderwandinfarkt, der in einem weiteren Schlaganfall mit Hirnschaden mündete. „Mein Mann wurde in den Tiefschlaf versetzt und starb nach wenigen Wochen im Spital. Schon damals hatten die behandelnden Ärzte vermutet, dass alles durch die Infusionen ausgelöst wurde“, so die Witwe.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen Arzt und Wunderheiler

Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt wegen fahrlässiger Tötung gegen die beiden Männer, berichtete heute.at. Ein Gutachter hatte der Anwältin der Familie bestätigt, dass es verboten und gefährlich sei, nicht zugelassene Heilmittel wie Katzenkralle intravenös zu verabreichen.

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Die beiden Männer sollen auch für den tragischen Tod einer 14-jährigen Krebspatientin verantwortlich gewesen sein. Beide Fälle stehen jetzt im Zusammenhang, wie Anwältin Karin Prutsch der Zeitung erklärte. Die Witwe vermutet sogar noch weitere Opfer, die Praxis soll immer gut besucht gewesen sein. Der Arzt soll selbst zugegeben haben, seit 2010 die Spritzen zu verabreichen. Es gilt die Unschuldsvermutung. (gsc)