Der Brocken und gerodete Wälder, angegriffen vom Borkenkäfer…das ist das Bild, was viele vom Harz haben. Auch Reiseblogger Simon Hegewald hat etwas Zeit gebraucht, um mit dem Harz warmzuwerden.
Simon Hegewald: Es ist tatsächlich auch schwer, die coolen Orte zu finden, die mystischen Orte zu finden
Aber Simon, der sich bei Instagram Hegefire nennt, hat diese Orte gefunden. Er nimmt seine mehr als 300.000 Follower seit der Corona-Pandemie mit auf Reisen durch Deutschland. Seine Videos erreichen teilweise Millionen Aufrufe.
Simon Hegewald: Manche schreiben sogar drunter – hey, das liegt doch niemals in Deutschland. Das ist doch Fake.
Uns verrät er heute seine drei geheimen Reisehotspots im Harz.
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Genauer gesagt befinden wir uns im Harzer Vorland – Fast exakt auf der Hälfte zwischen Hannover und Leipzig und aus 6 Bundesländern für einen Tagesausflug gut erreichbar.
Unsere Reise startet im malerischen Wernigerode. Über der Stadt thront das Schloss Wernigerode. Hat ein bisschen was von Harry Potter…
Und dann fährt hier auch noch der Hogwarts Express.
Na gut, eigentlich sind das die Harzer Schmalspurbahnen. Simons erstes Geheimnis:
Simon Hegewald: Ich kann eine Wanderung mit einer Dampflokfahrt kombinieren, an dem einen Bahnhof aussteigen, zwei, drei Stationen laufen und wieder einsteigen.
Und so können Sie den Harz auch mit dem 49-Euro-Ticket erkunden. Nur eine Bahn am Brocken hat einen anderen Tarif.
Der nächste Spot ist die Teufelsmauer bei Weddersleben. Vom Parkplatz aus sind es nur 800 Meter Fußweg, der Rundgang ist etwas länger, lohnt sich aber.
Simon Hegewald: Die Teufelsmauer ist eine geologische Anomalie, die zieht sich hier durch den kompletten Harz. Hier haben sich einfach härtere Gesteinsschichten aufgefaltet.
Soweit die unromantische Beschreibung – aber um die Teufelsmauer ranken sich auch Sagen. Gott habe dem Teufel gesagt, er dürfe ein Gebiet in einer einzigen Nacht mit einer Mauer umkreisen und dann würde es ihm gehören. Er schaffte es nicht und wurde so zornig, dass er die unfertige Mauer zerstörte.
Simons Harz-Geheimnis Nummer 2:
Simon Hegewald: Egal unter welchem Stein ich hier im Harz schaue, überall verbergen sich Sagen, Mythen, Hexengeschichten oder solche sagenumwobenen Orte.
Mit einer Sage hat unser letzter Spot aber wenig zu tun: Wir machen eine Zeitreise in die Langensteiner Höhlenwohnungen.
Helmut Scholle: Im Harz gibt es echte Höhlenwohnungen, ein bisschen wie Auenland und Herr der Ringe. Es wird auch immer als Hobbitwohnung bezeichnet, aber bei den Hobbitwohnungen gibt es eirige Türen, wir haben eckige.
Helmut Scholle gehört zu dem Verein, der sich für den Erhalt dieses einzigartigen Ortes einsetzt.
Helmut Scholle: Dass man vor 170 Jahren aus massivem Fels sich eine Wohnung ausschlägt, das ist für die Besucher unverständlich.
Und damit willkommen bei Mieten, kaufen, Höhlenwohnen…
Auf 34 Quadratmeter Wohnfläche lebten maximal 8 Personen. In Köln wären das 1.500 warm. Kleiner Spaß.
Helmut Scholle: Ein Badezimmer gibt es auch, da stehen wir hier davor. Die Kerze nehmen sie weg, dann kommt hier das Waschwasser rein, da war die Seifenschale und dann haben sie ein Badezimmer.
Ein paar Meter weiter befinden sich gleich drei Höhlenwohnungen nebeneinander.
Simon Hegewald: Ich sehe schon, hier mit Tischdecke, mit Sofa sogar.
Helmut Scholle: Luxusausführung, mit separater Küche,
Weitere Zimmer sind ein Elternschlafraum, ein Kinderzimmer und sogar eine Vorratskammer. Hier gibt’s jede Menge zu entdecken – wie auch im restlichen Harzer Vorland. Höhlenwohnungen, Teufelsmauer, Dampflok-Fahrt, hier ist wirklich für jede und jeden was dabei.