„Seit ungefähr zwei Monaten ist mein Nasenspray jetzt wieder mein ständiger Begleiter, ich nehme das immer so zwischen drei und fünf Mal am Tag und ich weiß auch dass das nicht gut ist, aber ich hasse eine verstopfte Nase und komme irgendwie nicht davon los.“
Wenn wir Schnupfen haben, dann haben wir entzündete Nasenschleimhäute. Und wie bei jeder anderen Entzündung bedeutet das: die betroffene Stelle wird stark durchblutet, erscheint dadurch rot und schwillt an. Das Problem ist: durch die angeschwollenen Nasenschleimhäufte kriegen wir weniger Luft. Nasenspray wirkt dieser Schwellung entgegen – wie uns HNO-Arzt Dr. Thomas Zahnert erklärt:„Der Wirkstoff Xylometazolin, liest man auf jeder Verpackung, das ist letztlich ein Stoff, der die Gefäße eng macht, durch diese Engstellung der Gefäße wird die Schleimhaut weniger durchblutet und zieht sich zusammen.“
Nur ein kurzer Pumpstoß in jedes Nasenloch – schon kann Lisa wieder durchatmen. Toll! Aber: oft liegen Freud und Leid eben sehr nah beieinander. Denn: wenn man solche abschwellenden Nasensprays deutlich länger als eine Woche nimmt, dann wirkt es nicht nur der Schwellung entgegen, sondern auch der gesamten Durchblutung – und die ist eigentlich wichtig.
„Sie müssen sich vorstellen die Schleimhaut produziert Schleim, dieser Schleim wird von Flimmerhärchen abtransportiert und diese Flimmerhärchen werden nicht mehr gut durchblutet durch die Nasentropfen, stellen ihre Funktion ein, dann trocknet der Schleim aus und bildet so Krusten.“ In diesen Krusten können sich Keime bestens ansiedeln – die Nase ist wieder entzündet. Und so ist es auch bei Lisa, wie HNO-Arzt Dr. Zahnert bei einem Blick in ihre Nase erkennt. Also: höchste Zeit, das Nasenspray wegzulassen.
„Wir müssen was finden was die Nasenschleimhaut langsam wieder zurückbringt und trotzdem so ein bisschen einen abschwellenden Effekt hat." Und zwar in Lisas Fall: Kortisonspray – das wird ihr verordnet.
Einfach wird die Abgewöhnung sicher nicht, aber Lisa will ja raus aus dem Teufelskreis.