Susanne Hagemans-Pelzer und ihr Mann Harald fühlen sich in ihrem Haus am Waldrand nicht immer ganz sicher und denken schon länger über ein Videoüberwachungssystem nach.
Für uns testen sie die von Stiftung Warentest mit 1,8 bewertete Kamera „Tapo“ für knapp 120 Euro. Zum Vergleich schauen sie sich außerdem ein mittelpreisiges Modell von „Ring“ für 49,99 Euro und die günstige Kamera „CZEview“ für 35,99 Euro an.
Die Einrichtung bei dem teuren Produkt erfordert eine App. Schnell noch ein Benutzerkonto mit E-Mail und Passwort anlegen und: „Da ist es schon.“ – „Ist recht einfach.“
Auch bei der mittelpreisigen und günstigen Kamera gibt es eine App, allerdings benötigt die Mittelpreisige deutlich mehr persönliche Daten, darunter sogar die Handynummer und den Standort. Hier gibt es große Verbindungsschwierigkeiten, deswegen gehen erstmal nur die teure und die günstige Kamera an den Start. Der Aufbau ist einfach – die Kameras landen auf dem Briefkasten und der Fensterbank.
Einmal aktiviert, sollen sie nun erkennen, wenn sich jemand nähert – und eine Benachrichtigung ans Handy schicken. Sohn Leon wird als: „Person erkannt, steht auf beiden Kameras, wird also gut erkannt. Bildschirmqualität finde ich bei beiden gut.“
Alle Kameras lassen sich auch als Gegensprechanlage nutzen – und verfügen zusätzlich über eine Sirene, die an eine Alarmanlage erinnert. Klingt praktisch – aber beim Einsatz von Überwachungskameras gibt’s ein paar Regeln, die man kennen sollte:
„Bei einer Überwachung meines Eigenheims sollte ich darauf achten, dass wirklich nur mein privater Bereich überwacht wird und nicht öffentliche Bereiche. Schon ein kleiner Anschnitt kann sehr problematisch sein. Wenn Dritte Betroffen sind, sollte ich klar und deutlich darauf hinweisen.“ Etwa mit einem Schild.
In der Dunkelheit wollen Susanne und Harald der mittelpreisigen Kamera noch eine Chance geben – und tatsächlich: Beim finalen Versuch kann eine Verbindung hergestellt werden: „Ich bin zufrieden mit allen dreien, wobei die mittelpreisige ein ganz klein bisschen abfällt.“ – „Ja, die ist verschwommen.“
Der Preis-Leistungs-Sieger von Stiftung Warentest schneidet auch bei unserem Ehepaar gut ab, aber der Preis vom günstigen Modell ist unschlagbar und das Modell überzeugt die beiden am meisten.
Das Videomaterial kann bei der Günstigen und Teuren in der Cloud gespeichert werden – der Zugriff ist zeitlich unbegrenzt. Das klappt bei dem mittelpreisigen Modell nur mit einem zusätzlichen Abo von 3,99 Euro monatlich. Aber ist das Material im Falle eines Einbruchs oder einer Sachbeschädigung überhaupt verwendbar?
„Hier gibt es schon gerichtliche Entscheidungen, die gesagt haben, dass das Material verwendet werden darf.“
Aber Achtung! In Miet- oder Mehrparteienhäusern gilt: Kameras dürfen keine Gemeinschaftsbereiche filmen, müssen mit den Parteien und dem Vermieter abgesprochen und klar gekennzeichnet sein. Oder man stellt sie einfach in dem eigenen Wohnungsflur auf!