Wo alles begann, löscht die Feuerwehr noch am Abend Glutnester. Hier soll der 57-jährige Handwerker Martin P. gestern seine Eltern angeschossen, deren Haus angezündet und Sprengfallen gelegt haben. Um 4.42 Uhr ging der Notruf ein. Es brennt ein Einfamilienhaus. Die Nachbarn hören Explosionen und Schüsse im ruhigen Münchner Stadtteil Lerchenau.
„Schlimm.Ich zittere jetzt noch“, erzählt ein Anwohner. Ein anderer sagt: „Es war schon gruselig einfach.“
Die Feuerwehr findet beim Löschen die 81-jährige Mutter des mutmaßlichen Täters mit Schussverletzung und überall gespannte Drähte.
Franziskus Bronnhuber, Feuerwehr München: „Als wir dann das Grundstück betreten haben hat ein Feuerwehrmann eine Sprengfalle ausgelöst, diese war aber zum Glück nicht scharf und ist nicht explodiert.“
Anders als der Transporter von Martin P. Die Polizei verfolgt den mutmaßlichen Bombenleger mit einem Hubschrauber, stellt ihn – dann erschießt er sich. Auch in seinem Rucksack hat er einen Sprengsatz. Die Ermittler finden einen Brief mit einer Drohung gegen das Oktoberfest.
"Bitte verlassen Sie diesen Platz! Es gab eine Bombendrohung!" Die Wiesn bleibt zu. 30 Spürhunde suchen das Gelände ab. Parallel sind Ermittler in einem anderen Stadtteil im Haus des mutmaßlichen Täters.
Laut den Ermittlungen soll es Streit ums Erbe gegeben haben. Jetzt ist der 90-jährige Vater von Martin P. tot, seine Mutter schwer verletzt. Seit dem Abend läuft das Oktoberfest wieder "normal" für die Familie des Täters ist nichts mehr wie vor diesem Tag.